Gefühlsbetontes

Ich sehe die alte Frau, die sich mit dem Rollator abmüht um in das Geschäft zu gelangen und eile zu ihr. Dankbar, mit kleinen Schritten folgt sie mir zu den Umkleidekabinen. Ich helfe ihr aus dem langen Mantel, der mir viel zu schwer für die schmächtige Gestalt erscheint. Vorsichtig nimmt sie auf dem Hocker Platz und ich darf ihr beim An- und Auskleiden behilflich sein. Wie vertraut mir doch diese Handgriffe sind. Zufrieden betrachtet sie ihr Spiegelbild. Sie sei vom Pensionistenheim in die...

Ganz heimlich hat dieses Gefühl von mir Besitz ergriffen. Wärmt mein Herz und lässt Tränen über die Wangen laufen. Nicht weihnachtlich geschmückte Auslagen, nicht die Jagd nach Geschenken und auch kein "Last Christmas" das aus dem Radio plärrt. Einfach nur Menschen, die mir wichtig sind und die mir das Gefühl geben, etwas Besonderes für sie zu sein. Freunde, mit denen man gemütlich zusammen sitzt, Arme die dich immer auffangen, egal was ist. Und eine Tochter, die heute ihren 17. Geburtstag...

Wenn die Tage kälter werden und die Dunkelheit sich ausbreitet sehnt man sich nach Licht und Wärme. Es folgen Tage ohne Sonne und der Nebel scheint von einem Besitz zu ergreifen. Schwermut und Lustlosigkeit wollen aufbegehren. Liegt es nicht an uns selber dem zu trotzen? Ein liebes Lächeln erwärmt das Herz, freundliche Worte erhellen die Sinne und vielleicht dem Zauber der kommenden Weihnacht verfallen. Auch an grauen Tagen das Schöne sehen.

Du Wunder der Natur, zum Gottes Geschenk erkoren, in meinem Leib gewachsen und unter Schmerzen geboren. Mit einem Band verbunden, von der ersten Sekunde an, so fest und unverwüstlich dass man es nie mehr trennen kann. Und lebst du dann dein Leben, wir sicher entfernt von einander sind, das Band uns immer verbindet, mein innigst geliebtes Kind. Wir sind sehr stolz auf dich!

Wenn Zorn und Enttäuschung sich wie eine Kette um das Herz legen. Schmerz wie ein Schwert es durchbohrt und die Luft zum Atmen nimmt. Sich dem nicht ergeben - die Wand um sich niederreißen. Befreiendes Lachen und die Hände reichen. Verzeihen.......

Manchmal stillstehen dürfen. Nicht auf die Uhr zusehen, alles anhalten. Einfach nur da zu sein - ganz allein. Jetzt, nicht irgendwann.

Wenn wir den Körper ablegen, werden wir frei sein von Schmerzen, Angst und allem Kummer - frei sein, wie ein bunter, schöner Schmetterling - dürfen heimkehren zu Gott.

Gleicht unser Leben nicht auch einem Wasserlauf? Oft leise und friedlich plätschernd - alles läuft in schönster Ordnung vor uns her. Dann schmutzig, wild und reißend - unser Alltag gerät durch Schicksalsschläge, Krankheit, Arbeitsplatzprobleme....... völlig aus dem Gleichgewicht. Das Leben, das man kannte gibt es oft nicht mehr. Und plötzlich....wieder ganz leises Plätschern. Eine helfende Hand, Arme die einen drücken, Menschen, die einfach da sind! Durch Aufgaben wachsen und lernen........und...

Am Grabe meiner Oma..... Dein liebes Lächeln, wenn ich dich seh`. So warm und so innig, wenn ich vor dir steh`. Begleitet mich im Herzen, wenn ich auch jetzt geh`.

Vergänglichkeit macht Angst. Sterben und Tod, Krankheit und schwindende Kräfte lassen den Lebensmut sinken. Leid durch Abschiednehmen - das trifft jeden. Abschied von lieben Menschen macht traurig. "Wir wollen nicht trauern, dass wir sie verloren haben, sondern dankbar dafür sein, dass wir sie gehabt haben, ja auch noch besitzen. Denn wer heimkehrt zu Gott, der ist uns nur vorausgegangen." (Hieronymus)

Ich wünsche dir jeden Tag ein kleines Wunder. Wenn du vor Arbeit nicht ein noch aus weißt, wenn Sorgen dich bedrücken, dann wünsch ich dir, dass du dich ablenken lassen kannst von etwas Schönem, vom Zauber der kleinen Dinge, von den Wundern der Natur. Freu dich - denk an alles, was dir noch blüht in deinem Leben!