Tag des Denkmals in ganz Tirol – Vorführung auch am Telfer Schlossbichl

Der Telfer Schlossbichl, vom Westen her gesehen. Im Vordergrund Archäologen bei der Ausgrabung im Juni 2015. | Foto: Dietrich
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  • Der Telfer Schlossbichl, vom Westen her gesehen. Im Vordergrund Archäologen bei der Ausgrabung im Juni 2015.
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REGION. „Feuer & Flamme“ lautet das Motto des diesjährigen Tages des Denkmals, der am 27. September vom Bundesdenkmalamt (BDA) in ganz Österreich veranstaltet wird. In Tirol öffnen 14 denkmalgeschützte Objekte – darunter historische Handwerkstätten, das prähistorische Bergbaurevier „Raffl“, die Kapelle St. Bartlmä im Stift Wilten, der Lokschuppen in Lienz u.v.m. (siehe Karte zum Vergrößern unten) - und auch der Schlossbichl in Telfs bietet bei freiem Eintritt ein Besichtigungsprogramm.
Spezielle Programmpunkte und Führungen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und traditionelle Kulturtechniken.

„Das heurige Motto ‚Feuer & Flamme’ drückt die Begeisterung für unsere Denkmale aus. Es steht aber auch für die beiden gegensätzlichen Komponenten dieses Grundelements: die zerstörerische Kraft des Feuers und seine positive Wirkung in Form von Wärme und Licht“, sagt Landeskonservator HR Dipl.-Ing. Walter Hauser, Abteilung für Tirol. „In dieser Bandbreite bewegen sich auch die 14 Veranstaltungspunkte zum Tag des Denkmals in Tirol.“
Nicht zu kurz kommt am Tag des Denkmals die Archäologie. Untersuchungen mit Geomagnetik und Georadar gehen der vermeintlichen Brandschatzung des Schweigerfelds in Kolsass auf die Spur, in Telfs werden neue Funde vom Schlossbichl vorgestellt.

Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

Führungen, Fundpräsentation und „Sagen-Spaziergang“ mit Lesungen

Der Schlossbichl von Telfs ist eine markante bewaldete Hügelkuppe am Westrand der Marktgemeinde Telfs, die über einen Forstweg von der Kirche St. Moritzen aus in 10 Gehminuten erreicht werden kann.
Zum „Tag des Denkmals“ am Sonntag, 27. September, hat sich die Bücherei und Spielothek etwas besonders einfallen lassen: Sie unternimmt eine Sagenwanderung zum geschichtsträchtigen Hügel! Start ist um 14 Uhr bei der Wendelinus-Kapelle. Groß und Klein sind eingeladen, die Teilnahme ist kostenlos!
Um den „Schlossbichl“ und St. Moritzen rankt sich eine Reihe von Sagen, die der Telfer Heimatforscher Josef Schweinester gesammelt und 1934 veröffentlicht hat. In diesen Geschichten tummeln sich auf dem geheimnisumranken Hügel geisterhafte Wesen, „Venediger Mandln“ und Schatzgräber. Einige dieser Sagen werden beim Spaziergang zu hören sein.
Am „Tag des Denkmals“ kann der Schlossbichl, auf dem sich vor rund 2000 Jahren ein frühgeschichtliches Heiligtum befand, von 13 bis 17 Uhr mit fachkundiger Führung besucht werden. Die drei Grabungsflächen, die im vergangenen Juni von Archäologen erforscht wurden, sind geöffnet. Auch Originalfunde werden zu sehen sein.
Zum Schlossbichl gelangt man zu Fuß in wenigen Minuten auf dem Waldweg, der vom Moritzenkirchlein nach Westen führt.
Die Aktivitäten zum „Tag des Denkmals“ in Telfs veranstaltet das Bundesdenkmalamt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Telfs und dem Heimatbundes Hörtenberg.

Telfs - Prähistorisches Heiligtum am Schlossbichl

Um den Platz ranken sich viele lokale Sagen, unter anderem von verborgenen Schätzen und dem abgegangenen Schloss Eben. Der Hügelkuppe im Westen vorgelagert sind markante Wälle und Gräben, die wahrscheinlich als Zugangshindernis zu deuten sind. Nach Osten fallen mehrere von Menschenhand künstlich überformte Terrassen auf, deren Funktion noch im Dunklen liegt. Der Ort ist den Archäologen zwar bereits seit den 1930er Jahren bekannt, doch erst vor Kurzem tauchten Funde auf, die es ermöglichen, den Schleier des Geheimnisvollen etwas zu lüften. Gegenstände aus Eisen, darunter Werkzeuge und Waffen, Schmuckgegenstände wie ein Bronzehalsreif und ein Zierbeschlag mit Reiterdarstellung wurden der Gemeinde übergeben, welche die Restaurierung der Fundstücke in die Wege leitete. Die Objekte, von denen viele dem Feuer ausgesetzt waren, legen nahe, dass sich am Schlossbichl in der späten Eisenzeit ein Heiligtum befand, wobei bei den kultischen Handlungen Feuer eine gewisse Rolle gespielt haben dürfte. Erste archäologische Grabungen im Frühsommer des heurigen Jahres lieferten weitere spannende Informationen.

Öffnungszeiten: 13.00 bis 17.00 Uhr
Führungen: laufend (Dauer ca. 30-45 Min.)
Treffpunkt: im Wald westlich der Kirche St. Moritzen (Beschilderung vor Ort vorhanden).
Begrenzte Parkmöglichkeit: am Wendelinus am westlichen Ende der Vinzenz-Gredler-Straße und im Bereich der Kreuzung Hanffeldweg/Moritzenstraße (10 Min. Fußweg)

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