Zurück im Alltag
Die Sommerzeit ist am Abklingen und auch die Urlaubszeit neigt sich ihrem Ende zu. Die Schule beginnt wieder. Alltägliche Rhythmen treten wieder in den Vordergrund. Pünktliches Aufstehen, gewisse Tätigkeiten zu gewissen Kernzeiten erledigen und das geregelte Abendritual damit man auch am nächsten Tag wieder frisch und munter von vorne beginnen kann. All dies mag im ersten Moment negativ behaftet klingen und Verfechter eines tristen Alltags war ich noch nie im Sinne von „ ... täglich grüßt das Murmeltier“ aber Basisroutine gehört dazu und bewahrt uns vor einem zu viel an planlosem Stress.
Betrachtung von Zeit
Zeit ist eine sonderbare Sache. Einerseits ist sie ziemlich konstant und genau bestimmbar, auf der anderen Seite verlieren wir uns manchmal in Situationen, wo wir ohne Zeitmessgerät total falsch lägen wieviel Zeit nun vergangen ist. Zeit kann sich wie ein Kaugummi ziehen, besonders wenn wir warten oder in einer Situation feststecken, die uns nicht so sehr behagt. Zeit kann aber auch verfliegen, genau dann, wenn wir Spaß haben, genießen und einfach loslassen können. Am Ende des Tages ist genausoviel Zeit vergangen wie am Vortag.
Unser Gehirn interpretiert Zeit logisch. Zeit wurde durch verschiedene natürliche Parameter messbar gemacht. Verantwortlich dafür ist zum größten Teil unsere Sonne. Der Stand der Sonne lässt uns unteranderem das Jahr, die dazugehörigen Jahreszeiten sowie den Tag-/Nachtzyklus berechnen. Unsere Zeitmessgeräte sind daher Kalender sowie Uhr. Diese Werkzeuge sorgen dafür das wir planen können. Im Planen, sortieren und einordnen ist unser Gehirn Weltmeister. Es ist sogar so gut, dass es Einsparungspotentiale erkennt und durchführt. Diese Effizienz ist in unserer Wahrnehmung für uns nicht greifbar, denn rationalisieren ist gleich vergessen. So kommt es das wir zum Beispiel häufig gefahrene Strecken nach einiger Zeit automatisch bestreiten, danach aber keine Erinnerung an Details davon haben. Was im ersten Moment praktisch klingt, kann aber durch entstehende Monotonie depressiv machen.
Neues erleben
Aus diesem Grund ist jede kleine Abwechslung Balsam für unsere innere Gestimmtheit. Urlaube, Ausflüge, ja sogar die kleinsten alternativen Aktivitäten im Alltag führen dazu das wir unsere eingefahrenen Muster verlassen und Neues erleben. Gewissermaßen ein aufwecken unseres Gehirns, das nur mehr am planen, sortieren und einordnen ist.
Ich glaube jeder kennt diese Momente, wenn man lediglich ein Wochenende Abstand vom Alltag bekommen hat und sich bei der Rückkehr fühlt als wäre man zwei Wochen weggewesen. Ein gutes Gefühl, denn es zeigt, dass man etwas Neues erlebt hat. Unser Gehirn musste vom Automatik-Modus auf den Akut-Modus schalten. Die Erinnerungen sind frischer, die Erlebnisse deutlicher und eingeprägter. Beobachten sie sich doch mal selbst dabei.
Besonders aufregend finde ich die kurze Spanne nach der Rückkehr eines neuen Erlebnisses. Auf der einen Seite das gute Gefühl der vergangenen Ereignisse, auf der anderen Seite die kleine Freude auf den bevorstehenden, bekannten Alltag, der auch nicht so schlecht ist wie man manchmal glauben mag. In diesem Sinne wünsche ich ihnen eine gute Ausgewogenheit zwischen neuen Erlebnissen und einem wertgeschätzten Alltag.
Ihr Mentalcoach,
Christoph Wudy
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