Waldfachplan
Feuerwehren erstellen Bezirks-übergreifenden Plan zur raschen Orientierung bei Waldbränden
Die Forstbehörde beauftragte die Feuerwehren mit der Erstellung eines sogenannten Waldfachplans.
TRIESTINGTAL. Zentrales Element dieses speziellen Einsatzplans zur Effizienzsteigerung bei der Waldbrand-Bekämpfung ist eine genaue Kartierung der betreffenden Waldgebiete.
Verlässliche Landkarte
Erstellt wird der Plan für die waldreichsten Bezirke des Industrieviertels von den örtlichen Feuerwehren in Kooperation mit den Grundbesitzern. Die BezirksBlätter berichteten im Vorjahr zu den Anfängen dieser Arbeit und hakten nun nach, was bereits geschah.
Für den Feuerwehrabschnitt Pottenstein - ein Gebiet mit acht Triestingtal-Gemeinden und insgesamt 23 Feuerwehren - ist Brandrat Rudolf Hafellner aus St. Veit federführend.
Datenerhebungen laufen
Der Abschnitts-Feuerwehrkommandant: "Derzeit läuft die Datenerhebung. Alle relevanten Forststraßen, Waldwege und Pfade werden von den Feuerwehren befahren bzw. begangen und nach ihrer Beschaffenheit und Befahrbarkeit kategorisiert."
Ein Ziel ist etwa, jeden Lkw-Fahrer anhand der Karte an den Einsatzort lotsen zu können, ohne auf die Einweisungen eines Ortskundigen angewiesen zu sein. Ein genau kartiertes Wegenetz hilft der Einsatzleitung enorm bei der Einrichtung eines staufreien Tankwagen-Pendelverkehrs mit Einbahn-System. "Natürlich verlaufen die Waldbegehungen je nach örtlichen Gegebenheiten von Gemeinde von Gemeinde unterschiedlich schnell. In Hirtenberg (Gemeindefläche 1,47 km², davon 0,47 km² Wald) waren die Kameraden in einem halben Tag fertig. In Furth (64 km², davon rund 85% Waldanteil) wird's noch etwas länger dauern, so BR Rudolf Hafellner (Daten von Statistik Austria, 2020).
Die gesammelten Daten werden im Sommer von einem Forstlichen Planungsbüro sowohl in Papierform als auch digital (nicht öffentlich abrufbar!) zu einem "Gesamtkunstwerk" zusammengefügt und den Bezirksführungsstäben, der Bezirks-Alarmzentrale und dem Katastrophenhilfsdienst zur Verfügung gestellt.
Wo der Hubi landen wird
Gemeinsam mit dem Feuerwehr-Flugdienst werden derzeit geeignete Hubschrauber-Landestallen ermittelt. Die müssen flach und entsprechend ohne Vegetation sein, in der Nähe einer Wasserentnahmestelle liegen und von Lkw erreichbar sein.
"Rudolf Hafellner: "Zwei dieser Landeplätze stehen bereits fest. Einer ist beim neu angelegten Löschteich im Hochwasser-Retentionsbecken Fahrafeld. Der zweite neben dem Forsthaus Harras in Furth, das deshalb eine neue Dachdeckung bekam." Die alten Lärchenschindeln wären bei Start- und Landemanövern davongeflogen. Weitere Landeplätze wären in Altenmarkt/St. Corona und in Leobersdorf, Bereich Aredpark/Autobahnnähe ideal.
Über den kostenintensiven Einsatz eines angeforderten Hubschraubers entscheidet die Landeswarnzentrale bzw. der Landes-Feuerwehrkommandant.
Zahlen und Daten
* Der Waldfachplan wird für die Bezirke Baden, Wr. Neustadt, Wr. Neustadt/Land, Neunkirchen, Mödling und Lilienfeld erstellt
* 256 Industrieviertel-Gemeinden mit insgesamt
* 1.700 km² sind eingebunden
* rund 14.700 Kilometer Forststraßen werden bei dem Projekt katalogisiert
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