Bürgerinitiative
Gegen Baugründe auf der Hochwasserwiese in Leobersdorf
In Leobersdorf ist eine Siedlungserweiterung geplant, die zu massiven Protesten bei den Anrainern führte.
LEOBERSDORF. Die sogenannte Schullnerwiese östlich der Raiffeisengasse gilt als Hochwasser-Risikogebiet. Anrainer protestieren nun, weil die Wiese verbaut und direkt vor ihren Häusern eine sechs Meter breite Flutmulde vorbeiführen soll.
Schutz versprochen
"Bürgermeister Andreas Ramharter (Liste Zukunft Leobersdorf) hat 2014 zwei Retentionsbecken sowie Schutzmauern entlang der Triesting versprochen", klagt die mittlerweile entstandene Bürgerinitiative 'Lebenswertes Leobersdorf'. "Umgesetzt wurde nur eine kurze Mauer, die vor allem die Häuser des Bürgermeisters und seiner Familie schützt." Der Ortschef weilt im Ausland und war - wie auch Bauausschuss-Obmann Vize-Bürgermeister Walter Cais - für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
"Jetzt will man statt eines Retentionsbeckens die rund 19.000 m² Schullnerwiese, bis jetzt landwirtschaftlich genutzt und seitens der Gemeinde medienwirksam als 'Bienenheimat' beworben, in Bauland umwidmen", so Margit Mezger von der Bürgerinitiative, die gemeinsam mit der SPÖ einen Initiativantrag gegen Bodenversiegelungen gestartet hat.
Aufschüttungen begonnen
Zum Entsetzten der Anrainer fahren bereits Lkw und Bagger auf. Zu einer entsprechenden Info-Veranstaltung am Gemeindeamt waren übrigens nur einige wenige Personen persönlich geladen, obwohl das Projekt für die gesamte Siedlung relevant ist. SPÖ-Gemeinderat Gerhard Tschakert: "Selbst ich als Mitglied des Bauausschusses wurde zur Info-Veranstaltung nicht eingelassen und des Hauses verwiesen! Ich finde die derzeit auf der Schullnerwiese stattfindenden Erdaufschüttungen wegen der Überflutungsgefahr unsinnig und fahrlässig."
Ein Bescheid der Bezirkshauptmannschaft schreibt für diese Arbeiten Maßnahmen zum Schutz der Anrainer vor, die diese jedoch vermissen: "Derzeit kann im Falle eines Hochwassers das Wasser der Triesting jederzeit ungehindert in die Flutmulde einströmen und die Abflusskapazität reduzieren. Es wird befürchtet, dass im Falle eines Hochwassers das Wasser auch in die Raiffeisengasse austritt bzw. auch die Grundstücke der Franz Wenger-Gasse überflutet."
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