Jugend-Mobilität
Mit dem Sammeltaxi heim vom Fest'l kann teuer werden

- Jan Kienbichl und Severin Sagharichi bewerben die Onlibne-Umfrage zur Jugend-Mobilität.
- Foto: Manfred Wlasak
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Bei der öffentlichen Mobilität der Jugendlichen ergeben sich Ansprüche an Sicherheit, Verfügbarkeit und - Preis.
TRIESTINGTAL. Es ist gut, wenn Jugendliche beim Besuch diverser Fest'ln ihr Moped in der Garage lassen und zu nächtlicher Stunde per Sammeltaxi heimfahren. Klar ist, dass Taxiunternehmen gewinnbringend fahren müssen. So mancher Fuhrlohn erscheint dann aber doch etwas geschmalzen.
Konkreter Fall
Der Vater eines Jugendlichen aus dem Triestingtal wittert Abzocke und mailte uns: für die kaum acht Kilometer lange Strecke vom Gasthaus Riegler in Pottenstein bis Hirtenberg verrechnete der Fahrer des Sammeltaxis rund 40 Euro und machte aufmerksam: "Pro zusätzlichem Zwischenstopp wird's nochmal um fünf Euro teurer." Obwohl der Bursche den Fahrpreis mit Freunden teilen konnte, erschien ihm das etwas teuer und er ging die letzten Kilometer bis Enzesfeld lieber zu Fuß.
Verbindliche Tarife
Der Name des betreffenden Unternehmens ist uns nicht bekannt, doch ein Branchen-Insider meint: "Die Abrechnung erfolgt generell mithilfe geeichter Taxameter und verbindlicher Tarife." Die sind im Internet abrufbar, im Bezirk Baden gilt eine Grundtaxe von 3,70 Euro/Person und eine Streckentaxe von 0,20 Euro pro begonnener 132 Meter. Und die Schikane für zusätzliche Stopps? Bei Wartezeiten sind pro begonnenen 25 Sekunden (!) weitere 0,20 Euro fällig. Nach diesen gewerblichen Kriterien kommt man dann schon auf die noblen 40 Euro für die lächerliche Distanz. Aber auch wenn alles korrekt abläuft: ist es verhältnismäßig, einem Jugendlichen, der mit seinem ersparten Trinkgeld ein Fest'l besucht hat, denselben Tarif zu verrechnen wie einem betuchten Geschäftsmann am Weg zum Flughafen?
Pauschale Abrechnung
Die Seniorchefin eines seriösen Taxiunternehmens aus dem Triestingtal: "Bei solchen Gelegenheitsanlässen sind doch auch Pauschalpreise möglich. Grad in unserer ländlichen Region mit seinen oft entlegenen Seitentälern ist die Heimfahrt für junge Leut zu den Taxitarifen kaum leistbar." Wer die Jugendlichen dabei ganz und gar nicht im Regen stehen lassen will sind die Jugendgemeinderäte des Triestingtales. In Zusammenarbeit mit der Jugendinitiative Triestingtal läuft noch bis 5. Dezember eine Online-Umfrage zu den Themen 'Taxis, Öffis & Fortgehen'.
Online Umfrage
Den Link zur Mobilitätsumfrage findet man auf www.jugendinitiative.at.
Dabei wird das Mobilitätsverhalten von Jugendlichen und vor allem deren Bedürfnisse und Wünsche abgefragt. Jugendgemeinderat Jan Kienbichl und Jugendbetreuer Severin Sagharichi: "Daraus wird abgeleitet, wo der Schuh drückt - etwa bei Planbarkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit oder Preis von Öffis und Taxis - und nach Lösungen gesucht." Ziel ist es unter anderem, die Ressourcen bestehender Taxiunternehmer mit den Ansprüchen der jugendlichen Fahrgäste zu koppeln. Die Umfrage ist leicht innerhalb von fünf Minuten anonym zu beantworten. Übrigens dürfen nicht nur Jugendliche daran teilnehmen.
Neben vorgegebenen Fragen ist auch Raum für zusätzliche Ideen. Vielleicht ist DEINE ultimative Superidee dabei!
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