Feuerwehr
Sprengdienst - eine Einheit mit Sprengkraft
BEZIRK (mw). Der Feuerwehr-Sprengdienst NÖ ist in jedem Landesviertel mit einem Zug (=taktische Einheit) aufgestellt. Insgesamt 200 Freiwillige aus verschiedenen Wehren widmen sich dieser explosiven Arbeit. Im Industrieviertel gibt es in jedem der fünf Bezirke eine Einsatzgruppe mit je zehn Personen. "Zusätzlich verfügen wir über ausgebildete Hilfskräfte", erklärt Brandrat Rudolf Hafellner, Gruppenkommandant der Gruppe Süd 3 in Baden.
Einsatzbereiche
Der Einsatzbereich des Sprengdienstes ist ebenso vielfältig wie heikel. Darunter fallen beispielsweise Sprengungen von Muren oder Lawinen. Holzsprengung nach der "Safe-T-Cut-Methode" betreffen Verklausungen in Hochwasser führenden Bächen ebenso wie Bäume, die auf Stromleitungen fielen. Liegen Menschen - etwa nach Erdbeben - unter Gebäudeteilen eingeschlossen, werden diese geortet und Kontakt zu den Verschütteten aufgenommen. Sodann muss zum Beispiel eine Betonplatte so behutsam gesprengt werden, dass sie nicht einstürzt, sondern lediglich zur Entfernung mit mechanischen Mitteln vorbearbeitet wird. Ein weiterer Sonderfall sind Sprengungen bei einem Eisstau. Nicht zum Einsatz kommt der Sonderdienst etwa bei Gebäudesprengungen. Soferne keine Gefahr in Verzug ist, obliegen diese Sprengungen gewerblichen Unternehmen.
Sprengstoff
Als Sprengmittel wird fast ausschließlich "Austrogel" verwendet, eine Substanz mit plastilinähnlicher Konsistenz, deren Lagerung streng geregelt ist. Die benötigte Menge sowie Bohrlochtiefen und -Abstände errechnen die Sprengbefugten für den induviduellen Fall mittels Formeln und Tabellen.
Ausbildung
Wer Sprengbefugter werden will, muss neben der persönlichen Eignung einen zweiwöchigen Kurs mit strenger Abschlussprüfung absolvieren. Neben umfangreicher theoretischer Ausbildung in der Feuerwehrschule oder dem WIFI gehts zum praktischen Teil in den Steinbruch. Bumm!
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