Der Schamane aus Grönland - Kulturelle Berührungen

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In Achomitz findet am Donnerstag, dem 4. Mai, ein Vortrag, Gesang und Diskussion statt: "Der Schamane aus Grönland" - Kulturelle Berührungen im Gailtal
Der Grönländer Angaangaq von der Volksgruppe der Kalaallit ist auf Besuch im zweisprachigen Gailtal. Der Schamane wird über seine Kultur – vom Leben im ewigen Eis, der traditionellen Jagd bis zum Klimawandel berichten und seine eindrucksvolle Heilmethode bei Traumapatienten erfahrbar machen.
Termin
Donnerstag, 4. Mai, um 18.30 Uhr im Mehrzweckhaus Achomitz. Veranstalter: SPD Zila/Slowenischer Kulturverein ZILA. Infos unter 0664 / 6278056 - Freier Eintritt!
Grönland
„Grönland ist der einzige bewohnte Teil der Welt, wo Menschen leben und niemals Krieg herrschte – die Geschichten und Lehren dieser sehr alten, friedvollen Kultur vermitteln eine besondere Kraft.“, so Angaangaq, der sich auf den Erfahrungsaustausch im zweisprachigen Kärnten freut.
In einem Vortrag wird der bekannte Schamane aus Grönland von seiner Volksgruppe, die Kalaallit, erzählen. Das ewige Eis und die Traditionen der Volksgruppe, von der Jagd bis zu traditionellen Riten, sind durch den Klimawandel in Gefahr geraten. Angaangaq betrachtet es als seine Aufgabe alle Völker der Welt an ihre Verantwortung für Mutter Erde zu erinnern. Mit viel Humor und Mitgefühl gelingt es dem Grönländer den Menschen bewusst zu machen, dass nur ein gemeinsames globales Bemühen, die Welt vor dem Kollaps retten kann und jeder und jede seinen/ihren Teil dazu beitragen muss. Seine Arbeit brachte ihn in über sechzig Länder dieser Welt, unter anderem Südafrika, Nordamerika, Südamerika, Asien, die europäische Arktis, Russland und Sibirien und am 4. Mai 2017 nach Achomitz.
Als Schamane will Angaangaq den Menschen die „lebendige Zeremonie“ zurückzubringen. Die Menschen sollten das Leben in all seinen Aspekten würdigen und feiern. Angaangaq hat von seinen Ahnen eine seit Jahrtausenden praktizierte Heilmethode erlernt. Mit Hilfe seines Instrumentes stärkt er die Anbindung der Menschen an die Urkräfte des Lebens und der Natur, aber ebenso die Liebe zu sich selbst und anderen.
Heilung für Opfer transgenerational weitergegebener Traumen
Grönland kämpft mit einer sehr hohen Selbstmordrate und einer großen Suchtproblematik in der Bevölkerung. Diese Problematik hat ihre Wurzeln in der Zeit der dänischen Kolonisation. Kinder wurden von ihren Familien getrennt und in dänisch-christlich geführten Heimen aufgezogen. Die Sprache Kalaallisut (Grönländisch) wurde verboten, die Ausübung alter Kultur und Tradition untersagt. Hier begann die Entwurzelung einer ganzen Nation, deren Folgen sich heute in fehlendem kulturellem Halt, Selbstentfremdung, Sucht und einer hohen Selbstmordrate widerspiegeln.
Vor Ort gibt es heute kaum Therapiemöglichkeiten. Deshalb soll den Kalaallit (GrönländerInnen) ihr altes Heilwissen, ihre Traditionen, ihre Zeremonien wieder zugänglich gemacht werden. Traditionelle Heilmethoden wie Schlammbäder, Schwitzhütten, spirituelle Wanderungen und Zeremonien werden dabei Hand in Hand mit modernsten Methoden in der Behandlung von Abhängigkeitskranken angewendet. Dieser neue, verbindende Ansatz wird medizinisch-wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Das Therapiezentrum Aanakasaap Illua wird auf dem Grossen Berg, Qaqqarsuaq, entstehen.
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