Hurra Urlaub, jetzt geht's los!

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Reiselust und Reisefieber – all das spielt sich in den Köpfen ab. Wohin kann es 2021 überhaupt gehen?
GAILTAL. Die Bandansage bringt Optimismus: "Wir sind gerade mit den Wünschen unserer Gäste beschäftigt", lässt die sympathische Stimme beim Anruf in der Tourismusinformation Hermagor einen wissen und gleich kommt das Gefühl auf: "Die wissen, was ich will!"
Es geht wieder los
"Die Reise- und Urlaubslust ist groß", stellt daher auch Markus Brandstätter, Geschäftsführer der NLW Tourismus GmbH fest und freut sich, dass die Branche in der Region nun wieder durchstarten darf.
Bereits für das bevorstehende Pfingstwochenende bestätigt Brandstätter viele Anfragen und Buchungen. Der Trend zum Urlaub im eigenen Land ist hier, besonders bei kurzfristigen Reisen, ungebrochen. Aber auch erste grenzübergreifende Urlauber werden im Gailtal freudig erwartet.
Die Motivation seiner Mitarbeiter sei groß und das Feedback aus den Tourismusbetrieben durchweg positiv. "Wir alle freuen uns, dass wir wieder starten dürfen", sagt der Tourismusexperte mit Nachdruck.
Diese positive Grundstimmung bestätigt auch Busunternehmer Hannes Wiegele aus Bad Bleiberg. "Wir sind gerade hektisch bemüht unseren Katalog fertigzustellen und zu verteilen, denn viele unserer Stammbucher haben kein Internet", erklärt er.
Vorschriften prüfen
Mit ersten Tagestrips geht es schon in Kürze los und in naher Zukunft sollen auch Mehrtagesfahrten ins benachbarte Ausland wieder möglich sein – auf jeden Fall ab Mitte Juni. Gerade Slowenien und Kroatien stehen neben Italien hoch im Kurs. Hier laufen im Hintergrund noch zahlreiche Gespräche – auch um die Hygienevorschriften und Coronavorgaben einzuhalten. Außerdem müssen die Quarantänevorgaben für Reisende aus Österreich geprüft werden, bevor ein Reiseziel angeboten werden kann.
Details der Regeln fehlen
Die Reiselust ihrer Kunden spüren kann auch Gundi Astner-Fröse, die mit ihrem Mann die Firma Gitschtal-Reisen Wastian führt. "Die Leut' sind einfach hungrig aufs Reisen und vor allem aufs Meer", sagt die erfahrene Reiseveranstalterin. "Die fehlenden Details, wie die Auslastung der Busse, machen uns allerdings noch ein wenig Kopfschmerzen." Positiv überrascht die Gitschtalerin, dass größere Hotels im In- und Ausland von sich aus Testmöglichkeiten für die Gäste anbieten.
Keine Schülerreisen
Für alle Veranstalter von Busreisen fällt derzeit noch auf nicht absehbare Zeit das Geschäft von Schülerreisen oder Betriebsausflügen vollständig weg. Das bestätigt auch Alessandra Permes vom gleichnamigen Reisebüro in Arnoldstein. Sie freut sich ebenfalls riesig, dass die Busse wieder rollen und die Buchungscomputer heißlaufen dürfen.
Insgesamt sieht sie die Situation aber sehr nüchtern: "Das vorliegende Regelwerk ist branchenspzifisch eher wachsweich, denn vieles ist noch nicht geregelt", sagt die Reiseexpertin. Da das Unternehmen die neuen Kataloge nicht wieder einstampfen wollte, kommen die Angebote nun last minute heraus. Das entspreche dem Buchungsverhalten der Kunden, so Permes.
Sehnsucht nach Meer
Sonne und Meer stehen in Richtung der nächsten Reisemonate hoch im Kurs, denn darauf sind die Kunden besonders hungrig. Einen klaren Vorteil sieht Alessandra Permes sogar in den Auslastungsbeschränkungen: "Wir können bei kleinen Reisegruppen deutlich mehr Qualität bieten, weil mehr Zeit für den Einzelnen bleibt, und das ist natürlich für alle Seiten angenehm. Bereits zu Pfingsten werden aufgrund der Grenzöffnungen auch im Gailtal zahlreiche deutsche Urlauber erwartet. Die nehmen generell einen hohen Prozentsatz der Gäste ein. Viele Hotels bestätigen, dass es bereits eine hohe Zahl von Anfragen aus dem Nachbarland gab. Derzeit kommen noch drei Viertel der Buchungsanfragen beim Almwellnessresort Tuffbad im Lesachtal aus Österreich. "Wir freuen uns in erster Linie aufs Aufsperren und spüren, dass die Reiselust der Menschen groß ist", erzählt Hotelier Egon Oberluggauer. Tatsächlich machen er und seine Frau Eva-Maria sich wenig Sorgen um die Einhaltung der Vorschriften. "Wir haben elf Saunen zur Verfügung und auch die Gemeinschaftsräume sind großzügig, so dass der Abstand kein Problem ist", fügt der Tuffbad-Chef hinzu.
Sehnsucht ist spürbar
Tatsächlich findet er die Buchungslage erfreulich und da Urlaub immer mehr zu einer kurzfristigen Angelegenheit wird, ist das Hotel vorsichtig optimistisch. "Grundsätzlich spürt man in Gesprächen einfach die Sehnsucht nach Zweisamkeit, Erholung und danach im Restaurant genießen zu dürfen", sagt Oberluggauer.
Fazit: Die Urlaubslust und -sehnsucht ist ungebrochen – vielleicht nach den Einschränkungen der letzten Monate sogar größer.
Zur Sache: Das sagen die Reiseexperten
Hannes Wiegele: "Die Reiselust unserer Kunden ist groß, aber die Planung ist eher spontan. Viele sehen noch von größeren Reisen ab. Sonne und Meer stehen aber auf jeden Fall hoch im Kurs."
Markus Brandstätter: "Die Stimmung ist sehr positiv, alle freuen sich, dass es endlich losgeht. Die Nachfragen von Urlaubern sind zahlreich und zu Pfingsten ist die Buchungslage bereits sehr gut."
Egon Oberluggauer: "Wir sind von der aktuellen Buchungslage positiv überrascht. Drei Viertel unserer Gäste kommen noch aus dem eigenen Land, aber auch aus dem Ausland gibt es Anfragen."




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