Interview
Katharina Truppe: „Im Slalom bin ich in einem richtigen Flow“
Katharina Truppe fuhr beim Slalomweltcup in Kranjska Gora auf das Podest. Die WOCHE sprach mit ihr über Gefühle, Ziele, Flow, und neues ÖSV-Cheftrainerteam, …
WOCHE: Beim letzten Weltcupslalom sind sie in Kranjska Gora aufs Podium gefahren. Was waren ihre ersten Gedanken und Gefühle?
KATHARINA TRUPPE: Ich war einfach überwältigt. Ich durfte bei meinem fast Heimrennen, vor meiner Familie, Freuden und Fans auf dem Podest stehen. Es war etwas ganz Anderes, als bei meinem ersten Podestplatz in Levi. Platz drei in Finnland war schon cool, aber jetzt, wenige Kilometer vor meiner Haustüre mit meinen Liebsten so etwas feiern zu dürfen, war einfach unbeschreiblich – unvergessliche Gefühle.
Nach kurzem Heimaturlaub sind Ihre Koffer schon wieder gepackt. Wie wurden die wenigen freien Renntage in elterlicher Umgebung genutzt?
Wenige ist gut gesagt, es waren genau zwei. Ich habe mich einfach nur entspannt, genossen, meine Füße hoch gelagert und alles auf mich wirken lassen. Jetzt geht es aber weiter zum Trainingslehrgang nach Hinterreit (NÖ).
Mit ihrem Weltcup-Audi A6?
Ja, mit ihm durfte ich heuer schon 8.000 sichere Kilometer zurücklegen.
Sie haben es im Sommer mit neuen Trainingsvarianten versucht. Was war rückblickend die wichtigste Neuerung?
Das Crossfit-Training. Aber ich weiß bis jetzt noch immer nicht, warum es sich so positiv ausgewirkt hat. Ich hinterfrage es aktuell auch nicht, sondern bin darüber glücklich. Ich bin auf dem richtigen Weg.
Also viel positive Energie für die restlichen Rennen. Wie beurteilen sie die bisherige Saison?
Einfach ein Wahnsinn. Es ist sicher mit Abstand meine beste Zeit im Weltcup: zweimal am Podest und dazu noch Rang sechs und sieben. Ich bin unter den Top-8 im Slalom und möchte meinen Slalomschwung weiter so durchziehen. Es passt derzeit auch der Flow.
Und im Riesentorlauf?
Da liege ich noch hinter meinen Erwartungen, speziell Kranjska Gora tat weh. Der erste Lauf war okay, aber im zweiten Durchgang habe ich wieder gepatzt. Ich finde im Riesentorlauf noch nicht so den Flow wie im Slalom. Aber: In den restlichen drei Rennen habe ich noch die Möglichkeit ihn zu finden.
Die ÖSV-Technik-Truppe der Damen hat aber den Flow im Team. Wie das?
Wir sind eine starke Truppe, pushen uns im Training immer ans Limit, haben Spass und die nötige Lockerheit. Deshalb sind wir heuer so schnell zwischen den Toren.
Die Kärntner Alpinen sind heuer allgemein schnell unterwegs ...
Das ist auf alle Fälle sehr erfreulich. Nadine Fest räumt im Europacup auch gerade voll ab – das freut mich voll. Die Geschichte rund um Adrian Pertl ist noch einmal sensationeller. Wir sind zusammen in eine Klasse gegangen, kennen uns schon richtig lange. Deshalb haben wir bei seinem Weltcup-Podiumsplatz alle geklatscht und die Hände in die Höhe gerissen. Wir Kärntner halten zusammen.
Interview: Peter Tiefling
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