Ein Herrgottswinkel nach Tiffany-Art
Der Völkermarkter Willi Zellnig betätigt sich seit einigen Jahren nebenberuflich als Glaskünstler. Seine Stilrichtung beschreibt er als "The modern art of Tiffany". "Tiffany beschreibt eine Machart, die um 1860 erfunden wurde und bei der man Gläser mittels Kupfer miteinander verlötet", beschreibt Zellnig seine Tätigkeit.
Der Künstler arbeitet ohne Vorlagen. Vorwiegend stellt er Kreuze und Herrgottswinkel, Uhren und Schmuck her. Auch Glas erzeugt er teilweise selbst, das aus Spiegeln geformt und gebrannt wird. "Viele Leute sehen das bunte Glas und sagen, oh, das ist ja Tiffanyglas", erklärt Zellnig, "es gibt aber kein Tiffanyglas, Tiffany beschreibt nur die Machart."
Für seine Kruzifixe fertigt der Völkermarkter auch die Herrgötter selbst. "Jeder ist ein Unikat", betont Zellnig, "sie werden aus Flüssigkeramik gegossen."
Zellnig, der im Hauptberuf Lieferant ist, möchte irgendwann ganz von seiner Kunst leben können. "Ich bin fast jeden Tag nach der Arbeit in meiner Werkstatt in St. Marxen. Oft löte ich Werkstücke vier- bis fünfmal um, bis ich mit ihnen zufrieden bin", so der ehrgeizige Künstler.
Ein Großprojekt plant Zellnig für die Zukunft: er möchte ein großes Wegkreuz nach der Tiffany-Machart bauen. 500 Kilogramm blaues Glas lagert dafür schon in seiner Werkstatt.
Seine Werke stellte Zellnig bereits unter anderem auf der Kunst- und Designmesse in Wolfsberg und auf der Kunstmesse in Klagenfurt aus. Ab 17. März sind 50 Kreuze von ihm im Pfarrhaus St. Magdalena in Völkermarkt zu sehen.
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