Angst haben : Angst machen

ANGST ist eigentlich überlebensnotwendig. Sie schützt uns vor Handlungen, die Leib und Leben bedrohen.

Ist jemand ängstlich, ob als Kind oder Erwachsener, können Erziehungsfehler oder traumatische Erfahrungen dahinter stehen. Liebende Menschen trösten dann und schenken damit vermehrt Zuwendung, die heilsam sein oder auch zu einer liebsamen Gewohnheit werden kann.

Wird Angst oder irreale Angst ohne unmittelbaren Anlass so groß, dass sie unseren Alltag beeinträchtigt und uns auch nicht mehr ungestört schlafen lässt, kann es sich um krankhafte Angst - z.B. eine Phobie - handeln, die psychotherapeutisch oder medikamentös behandelt werden sollte.

Wer anderen Angst macht oder Ängste schürt, will Macht ausüben, jemanden niedrig halten, Autorität ernten und den anderen zum Gehorsam zwingen.
Das passiert leider oft genug in der Erziehung durch Eltern, in der Schule durch Lehrer und in Partnerbeziehungen, die oft nur durch Angst aufrechterhalten werden.
Aber auch bei Missbrauchsfällen, Erpressung und anderen verbrecherischen Handlungen spielen Angst und Macht eine entscheidende Rolle.

Eigentlich ist unsere gesamte Gesetzgebung auf Angst vor Strafe aufgebaut. Wer gegen Paragraphen verstößt, wird bestraft. Es gibt wenige Menschen, die die Gesetze (früher Gebote) aus Liebe zum Nächsten oder auch zu sich selbst einhalten, z.B. in der Straßenverkehrsordnung.

Religionen haben in allen Völkern die Angst zum Werkzeug gemacht, Gläubige zu rekrutieren.
Als der Katholizismus dem Volk noch mit dem rachsüchtigen und strafenden Gott drohte und damit Angst und Schrecken verbreitete, weil sie die Liebes-Botschaft des Jesus von Nazareth nicht erkannt und noch weniger verstanden hatten, gab es viel mehr Katholiken, weil Angst hörig macht.

Bewusste und gewollte Angstmache oder Schüren von vorhandenen natürlichen Ängsten ist eine Form von Machtausübung.
Dies zeigt sich rund um die Erde - ob in historischer Zeit oder heute - bei den früheren Tyrannen, den heutigen Diktatoren und Radikalen.
Politik ist also auch ein dankbares Areal, um Menschen durch Angst gefügig zu halten und Macht ausüben zu können.
Das bedeutet aber auch schleichenden Verlust der Demokratie mit unabsehbaren Folgen.