Mehr Berufung als Beruf
Ein Hufschmied spricht über seine Arbeit

- Gerd Schramm ist Hufschmied aus Leidenschaft und unterrichtete bis vor Kurzem an der Europäischen Hufbeschlags Akademie in Deutschland.
- Foto: Gerd Schramm
- hochgeladen von Stefanie Karl
TÖLLERBERG. Immer mehr Lehrberufe in Österreich stehen vor dem Aussterben. Hufschmiede müssen zum Beispiel um ihren Nachwuchs kämpfen. Wir haben mit einem Hufschmied aus dem Bezirk gesprochen, wie er den Nachwuchsmangel erlebt.
Mehr als ein Beruf
Gerd Schramm ist seit über 30 Jahren Hufschmied und hat sein Unternehmen in Völkermarkt. Er arbeitet allein in seinem Betrieb, möchte aber trotzdem die Jugend für dieses Handwerk begeistern. "Es ist schon schade, dass es immer weniger Hufschmiede gibt. Seit dem Jahr 2010 ist es sogar wieder ein Lehrberuf in Österreich", erklärt Schramm. Derzeit gibt es bei uns zwei Schulen, die die umfangreiche Ausbildung zum Hufschmied anbieten: die VetMed Uni in Wien und die Hufbeschlagschule am Pferdezentrum in Stadl-Paura in Oberösterreich. Man kann die Ausbildung aber auch ohne Lehre absolvieren. Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Lehre in einem Metallberuf wie Schlosser, Schmied oder Werkzeugmaschineur.
Ausbildung
Schramm, der selbst bis zum vorigen Jahr als Ausbildner in einer Hufbeschlagschule in Deutschland gearbeitet hat, erzählt von seiner eigenen Ausbildung: "Ich habe meine Ausbildung in Holland gemacht. Danach habe ich in Deutschland die Prüfung für dieses Gewerbe abgelegt, damit mir der Abschluss staatlich anerkannt wird. Da ich meine Firma hier habe, ist es mir wichtig, das Handwerk zu bewerben." Das Aufgabengebiet inkludiert sowohl die Hufpflege der Tiere, als auch das Erkennen von Verletzungen am Bewegungsapparat der Huf- und Klauentiere.
Voraussetzungen
"Man sollte sich im Klaren sein, dass man viel im Auto unterwegs ist. Man muss sich auch gut selbst organisieren können, denn die Büroarbeit gehört genauso dazu wie die Arbeit am Tier", sagt Schramm.
Zur Sache
In Völkermarkt gibt es momentan fünf Hufschmiede.
In Kärnten gibt es insgesamt momentan 43 Hufschmiede.
Seit 2018 ist der Beruf des Hufschmiedes ein freies Gewerbe.
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