Er baut Osterratschen für Kinder
Tischlermeister Josef Kuchling baut mit Kindern Osterratschen um den Brauch aufrecht zu erhalten.
GÖSSELSDORF. Am Gründonnerstag fliegen nach altem Volksglauben alle Glocken nach Rom und kehren erst in der Osternacht wieder zurück. Ihre Funktion übernehmen bis dahin die Osterratschen. Tischlermeister Josef Kuchling aus Gösselsdorf, bietet seit 25 Jahren in der Woche vor Ostern einen Osterratschenkurs für Kinder an. Die WOCHE hat dem Gösselsdorfer beim Osterratschenbauen über die Schulter geschaut.
Handwerkliches Geschick
"Im Kurs baue ich mit den Kindern die sogenannte Schubkarrenratsche", verrät Kuchling. Diese Art der Osterratsche sei besonders laut und für die Kinder leicht zu bauen. "Alles was man mitbringen muss, ist ein bisschen handwerkliches Geschick." Die vorgefertigten Holzteile, Akkuschrauber, Bohrer, Schleifpapier und Schrauben werden von dem Tischler zur Verfügung gestellt.
Erinnerung an die Kindheit
"Jedes Kind bekommt ein Bauteil-Set, mit bereits vorgeformten Holzteilen." Die Holzteile, aus denen die Osterratsche gebaut wird, bestehen aus Fichtenholz: "Da der Ton, der später beim Ratschen entsteht, von der Dicke des Holzes abhängt, hoble ich die Holzteile in zwei verschiedenen Stärken aus." Die Kinder müssen im Kurs nur noch zwei Löcher bohren und die Holzteile miteinander verschrauben. Zum Schluss wird um das Rad, das sich in der Mitte der Ratsche befindet, ein Gummiring gespannt. "Viele Kinder verzieren ihre Osterratsche auch. Das ist ein schönes Erinnerungsstück an die Kindheit."
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