Erd-Zwischenlager erzürnt Anrainer

Derzeit haben Anna Rebernik und Karin Unterberger (von links) keinen schönen Ausblick aus ihrem Garten
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  • Derzeit haben Anna Rebernik und Karin Unterberger (von links) keinen schönen Ausblick aus ihrem Garten
  • hochgeladen von Simone Jäger

Zwischenlager einer Baufirma bringt die Anrainer der Bahn-Baustelle in Rage.

Aufregung herrscht derzeit unter Anrainern in Kühnsdorf. Auf einem Acker, der von drei Seiten direkt angrenzend mit Häusern umgeben ist, errichtete die Baufirma Kostmann aus St. Andrä im Zuge der Bauarbeiten an der neuen Zugstrecke für die Koralmbahn ein Erd-Zwischenlager.
Die Erdwälle sind mittlerweile so hoch, dass man die gegenüberliegenden Häuser nicht mehr sehen kann. „Es ist eine maßlose Frechheit“, macht Anrainerin Karin Unterberger ihrem Ärger Luft, „wir wurden überhaupt nicht informiert. Sie haben einfach angefangen, die Erde aufzuschütten.“
Abgesehen von der ständigen Lärmbelastung durch die Baustelle, fahren täglich zig LKWs auf den Acker und laden die Erde ab. „Durch den Staub kann ich meine Wäsche nicht mehr draußen aufhängen“, erklärt Anrainerin Anna Rebernik, die direkt am Acker ihr Haus hat, in dem sich auch Mietwohnungen befinden, „die Hausfassade habe ich gerade erst sanieren lassen. Jetzt ist sie völlig verdreckt. Sogar am Dach habe ich schon Erde.“
„Wir möchten eine Entschädigung für die Mehrkosten, die für uns durch das Zwischenlager entstehen“, fordert Unterberger, „angefangen von den höheren Stromkosten bis hin zu den Kosten für die Reinigung der Häuser.“

Bessere Information nötig
Vergangenen Mittwoch trafen sich zwei Vertreter der Firma Kostmann mit neun Anrainern. Vertreter der ÖBB waren nicht anwesend. „Das Erd-Zwischenlager liegt außerhalb des Baubereichs der ÖBB“, erklärt ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch.
Im Gespräch mit der WOCHE gesteht der Projektverantwortliche der Firma Kostmann Martin Ganster ein: „Die Information der Anrainer hätte besser gemacht werden können. Es wurde aber bereits eine Schneekanone zur Bewässerung der Erde aufgestellt und zusätzlich ein Bauer für die Bewässerung engagiert. Zudem wird die Erde begrünt.“ Weiters wurde den Anrainern zugesagt, dass nur mehr bis kommenden Freitag Erde aufgeschüttet wird.
Die Anrainer werfen der Baufirma weiters vor, dass das Zwischenlager ohne Genehmigung errichtet wurde. Ganster dazu: „Wenn jemand tausend Seiten Gesetzestexte durchforsten will, wird er vermutlich etwas finden, das nicht passt. Aus der Gesamtansicht des Projekts ist dieses Zwischenlager kurzfristig die beste Lösung. Die Erde wird sukzessive für die Einschüttung des Tunnels wiederverwendet und danach wird das Areal wieder in seinen Ursprungszustand zurückgeführt.“

Einzeltermine mit Anrainern
Mit der Baufirma wurden Einzeltermine ausgemacht, damit besser auf die jeweiligen Probleme eingegangen werden kann. „Grundsätzlich verstehe ich die Situation der Anrainer“, so Ganster, „wir sind bemüht, Lösungen zu finden.“

ZUR SACHE: DAS BAULOS KÜHNSDORF

Das Baulos Kühnsdorf soll bis Ende 2013 fertig gestellt sein. Baubeginn war Ende 2010.
Das Teilstück hat eine Länge von drei Kilometern. Durch Kühnsdorf Mitte wird ein Grüntunnel führen. Mehr Infos zur Baustelle gibt es in der Info-Box beim Kreisverkehr in Kühnsdorf.

Derzeit haben Anna Rebernik und Karin Unterberger (von links) keinen schönen Ausblick aus ihrem Garten
Wo früher ein Acker war, türmen sich jetzt die Erdmassen, die hier für die Einschüttung des Tunnels zwischengelagert werden
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