Ärzte und Apotheken stellen um
eRezept statt Papierverschwendung
Seit dem 1. Juli 2022 löst das "E-Rezept" die Papierrezepte ab. Was genau das heißt, erfahren Sie hier.
VÖLKERMARKT, KÄRNTEN. Das E-Rezept kann direkt über die Arztsoftware erstellt werden, die in der jeweiligen Ordination genutzt wird. Bei der Erstellung wird das E-Rezept automatisch im E-Card-System gespeichert und die Verordnungsdaten in die E-Medikation übernommen. Der Rezeptierungsprozess verändert sich nicht. Anschließend kann das E-Rezept von den Patienten in der Apotheke eingelöst werden. Hierfür benötigen diese entweder ihre E-Card, den E-Rezept-Code auf ihrem Smartphone oder einen E-Rezept-Ausdruck. Ziel ist es hier aber, Papier zu sparen und den Rezeptierungsprozess vollkommen elektronisch abzuwickeln. Patienten können sich das E-Rezept auf Wunsch ausdrucken lassen. Auf dem Ausdruck befindet sich rechts oben der für die Einlösung des E-Rezepts notwendige E-Rezept-Code.
Wissenswert
Das E-Rezept ist von allen Vertragsärzten, Vertragsgruppenpraxen und Wahlärzten mit Rezepturrecht und E-Card-Ausstattung verpflichtend zu verwenden. Bis Ende Juli können Ärzte auch eine einmalige Fördersumme von 456 Euro geltend machen.
Arzt mit Apotheke
Das E-Rezept kann beim Arzt mit Hausapotheke in einem Schritt ausgestellt und eingelöst werden. Stellt der Arzt ein Rezept mit einem Medikament aus, das nicht lagernd ist, muss ein E-Rezept-Ausdruck erstellt, von dem Arzt unterschrieben und dem Patienten überreicht werden, damit eine Einlösung in jeder Apotheke ermöglicht wird. Aktuell können Privat- und Suchtgiftrezepte noch nicht über das E-Rezept abgewickelt werden.
Nicht perfekt, aber gut
Hans Bachitsch, Präsident der Kärntner Apothekerkammer, meint dazu: „Das E-Rezept ist eine gute Sache, läuft aber noch nicht optimal. Es gibt vor allem noch technische Probleme mit der Software.“ Auch Hannes Topar, seit Juli mit neuer allgemeinmedizinischer und auch wahlärztlicher Praxis in Griffen vertreten, sieht viele Vorteile im neuen System: "Wir sind gleich mit dem neuen System gestartet und es erleichtert uns die Arbeit schon. Die Daten werden auch nicht auf der E-Card gespeichert. Sie dient mehr oder weniger als ,Schlüssel' für das Rezept. Es gibt auch eine App dafür. Hier bekommt man einen QR-Code geschickt, mit dem man dann in der Apotheke seine Medikamente abholen kann." Bachitsch sieht aber auch Herausforderungen bei der Umstellung: „Mit der Verlängerung der E-Medikation, die über ELGA läuft, gibt es aktuell zwei Systeme, die parallel laufen, aber nicht miteinander kommunizieren. Das bedeutet, dass Patienten auch Rezepte doppelt bekommen können, die sie überhaupt nicht brauchen.“
Umstellung für alle
Trotzdem ist man der Umstellung des Systems gegenüber sehr positiv gestimmt: „Seit dem Frühjahr 2022 braucht der Patient nur mehr die E-Card. Diese wird gesteckt, ausgelesen und mit dem Rezept bespielt. Es ist wichtig, dass sich die Menschen daran gewöhnen. Ab 1. Jänner 2023 wird es nur noch diesen Vorgang geben. Die Möglichkeit, sich das Rezept ausdrucken zu lassen, besteht aber weiterhin. Das ist vor allem für ältere Semester wichtig“, führt Bachitsch abschließend aus.
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