Erste Bilanz: Eine Woche nach dem großen Sturm
Bezirkshauptmann Gert Klösch spricht über den Stand der Aufräumarbeiten und die Zusammenarbeit des Krisenstabs.
EISENKAPPEL-VELLACH (sj). Sturmtief "Yves", das in der Nacht 11. auf den 12. Dezember mit bis zu 122 km/h über die Bezirke Klagenfurt Land (Rosental) und Völkermarkt (betroffen waren vor allem die Gemeinden Eisenkappel-Vellach, Sittersdorf und Gallizien) fegte, richtete große Schäden an. Noch in der derselben Nacht kam der Krisenstab der Blaulichorganisationen im Bezirk Völkermarkt zusammen, um 4:30 Uhr am Dienstag wurde in der Gemeinde Eisenkappel-Vellach Zivilschutzalarm ausgerufen.
Straßen wieder frei
Eine Woche nach dem verheerenden Sturm kann Bezirkshauptmann Gert Klösch ein sehr zufriedenstellendes Resümee über die Organisation und die Zusammenarbeit ziehen. "Seit Samstag um 17 Uhr sind alle Straßen wieder frei", erklärt Klösch. Die Straße auf den Seebergsattel ist einspurig befahrbar, auch Ebriach und Remschenig sind mit wenigen Einschränkungen durch Murenabgänge wieder erreichbar.
Strom bis Weihnachten
"Die Mitarbeiter der Kelag arbeiten noch daran, das 20 KV-Netz wieder aufzubauen", so Klösch weiter. Bis Weihnachten sollen letzten laufenden Notstromaggregate abgeschaltet werden können.
Am Montag sah sich der Bezirkshauptmann mit Mitarbeitern und einem Landesgeologen Erdrutschungen bei Gehöften in Eisenkappel-Vellach an: "Es besteht zum Glück keine Gefährdung."
Pioniere des Bundesheeres
Die Pioniere des Bundesheeres beseitigen unter anderem bis heute (19. Dezember) Verklausungen an Bächen. Am Montag räumten sie noch das Kraftwerk Wernig an der B82 frei. "Auf Höhe der ehemaligen Zellstofffabrik wurde auch die Rutschung am Radweg bereits behoben, da sie die Wasserleitung nach Eisenkappel gefährdete", ergänzt Klösch. Weitere Arbeiten wird die Lawinen- und Wildbachverbauung übernehmen.
"Beseelte Truppe"
Über die Zusammenarbeit mit den einzelnen Organisationen findet Klösch nur lobende Worte: "Es war eine beseelte Truppe, vor allem die Monteure der Kelag." Verkeilte und verspannte Bäume erschwerten die Widerherstellung der Infrastruktur ungemein: "In unserem Bezirk kam es zum Glück bis jetzt zu keinen schweren Zwischenfällen. Das zeigt auch, dass hier Profis am Werk sind, angefangen von den Feuerwehren über den Agrar-Bauhof bis hin zur der Straßenmeisterei." Das Rote Kreuz um Bezirksstellenleiter Martin Pirz brachte sich direkt in Bad Eisenkappel mit einer Anlaufstelle für Bürger ein.
Problem ausgefallenes Kommunikationsnetz
Das größte Problem für die Einsatzorganisationen stellte das ausgefallene Kommunikationsnetz dar. "Das liegt jedoch nicht immer in unserer Macht. Hier müssen wir schauen, wie wir das in Zukunft regeln können", so Klösch. Ein Lob spricht Klösch auch der Bevölkerung aus, die "großen Gleichmut zeigte und nicht in Panik verfiel".
Gerüstet für den Notfall
Um zukünftig für solche Elementarereignisse, die einen tagelangen Stromausfall nach sich ziehen können, gerüstet zu sein, rät der Bezirkshauptmann ein gutes batteriebetriebenes Radio, Power-Banks für Handys und genügend Wasser in Flaschen Zuhause zu haben. "Wenn jemand Dialyse-Patient ist oder ein Beatmungsgerät Zuhause hat, soll er dies auf der Gemeinde melden, damit wir im Fall des Falles schnell Bescheid wissen", so Klösch abschließend.
Weitere Tipps, um für den Ernstfall gerüstet zu sein, und wohin man spenden kann, erfahren Sie hier.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.