Fischsterben im Haimburger Bach
Das Ausbaggern des Rückhaltebeckens ober Haimburg ist Grund für tote Fische.
Vergangene Woche wurde das Rückhaltebecken des Haimburger Baches, das sich rund 500 Meter oberhalb von Haimburg befindet, ausgebaggert. Seitdem fließt statt klarem Wasser eine schlammige braune Suppe den Bach hinunter. „Es gibt einen Wasserrechtsbescheid, dass man das Becken schonend ausbaggern und reinigen muss“, sagt Fischereireferent Karl Kräuter (ÖVP), „aber von ,schonend‘ kann hier keine Rede sein.“
Auch Fischereiverwalter Hubert Frager ist erbost: „Der Schlamm wurde von der Wildbach und Lawinenverbauung (WLV) nicht weggebracht und entsorgt, sondern nur auf die Seite geschaufelt. Jetzt bröckelt ständig Schlamm von der Böschung in den Bach.“ Der Schlamm bedeckt den Bachboden und tötet die Kleinstlebewesen, wie Kleinkrebse und Steinmückenlarven, von denen sich die Fische ernähren. „Die Flora und Fauna im Haimburger Bach ist auf Jahre hin tot“, beklagt Kräuter.
Anzeige bei der Polizei
Wasserproben und tote Fische wurden bereits an das Amt der Kärntner Landesregierung zur Untersuchung geschickt. Auch eine Anzeige bei der Polizei wurde bereits eingebracht.
„Der Fischbestand hatte sich gerade vom letzten Ausbaggern im Jahr 2007 erholt – jetzt haben wir wieder dasselbe Problem“, ärgert sich Frager, „es dauert jetzt wieder drei bis vier Jahre, bis sich alles erholt hat. Vorher hat ein erneuter Besatz keinen Sinn.“ Einem Fischer musste auch schon das Geld für seine Fischerkarte für den Haimburger Bach rückerstattet werden. „Hätten wir rechtzeitig von den Baggerarbeiten erfahren, hätten wir vorher noch den Bestand abfischen können“, ist Kräuter empört.
Alois Müller von der WLV erklärt den Sachverhalt so: „Die Sperre im Rückhaltebecken hat Durchlasslöcher. Dadurch gelangt immer etwas Schlamm in den Bach. Das lässt sich leider nicht verhindern. Zusätzlich gab es auch noch das Unwetter am Wochenende. Andererseits gibt es aber auch bei jedem Hochwasser tote Fische.“ Mit dieser Erklärung gibt sich Hubert Frager nicht zufrieden: „Die Wildbach- und Lawinenverbauung hätte nicht einfach ohne Konzept drauflos baggern dürfen!“
ZUR SACHE
Das Rückhaltebecken des Haimburger Baches dient dem Hochwasserschutz. In regelmäßigen Abständen muss es schonend vom Schlamm befreit werden. Dafür gibt es auch einen Wasserrechtsbescheid. Die letzten Baggerarbeiten fanden im Herbst 2007 und Frühjahr 2008 statt. Auch hier kam es zu starken Verschmutzungen. Von den aktuellen Verunreinigungen ist auch die Viehtränke eines Landwirts betroffen.
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