Gesundheit
HPV- die unterschätzte Gefahr für Frauen und Männer
Zur Vorbeugung wird die HPV-Impfung empfohlen, die das Risiko deutlich senkt. Bis zum vollendeten 21. Lebensjahr ist sie für Frauen und Männer kostenlos.
VÖLKERMARKT. Humane Papillomaviren (HPV) sind Viren, die hauptsächlich bei Geschlechtsverkehr (auch bei Anal- oder Oralverkehr) übertragen werden können. „ Es gibt mehr als 150 Arten von HPV“, berichtet Frauenarzt Peter Lengyel. Betroffen sind Schleimhaut der Genital-, Anal- sowie Mundschleimhaut sowohl bei Frauen als auch bei Männern.
Unterscheidung
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen „Niedrig-Risiko-HPV-Typen, Mittel-Risiko-HPV-Typen und Hoch-Risiko-HPV-Typen. Bei den Niedrig-Risiko-Typen ist die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung geringer. Sie sind aber häufig verantwortlich für sogenannte “Genitalwarzen”. “Hoch-Risiko-Typen sind krebserregend, vor allem am Gebärmutterhals, am Anus und auch am Penis“, so Dr. Lengyel. Häufig heilt die HPV-Infektion unter lokaler Therapie wieder ab, aber bei rund 10% der Infizierten kann es zu therapieresistenten Warzen und schließlich zu Zellveränderungen und zur gefürchteten Krebserkrankung führen.
Verbreitung
HPV-Viren gibt es weltweit. Rund 80% der Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem genitalen HP-Virus. In Europa registriert man rund 33.500 Erkrankungen an Gebärmutterhalskrebs, in Österreich rund 400 Fälle pro Jahr. Auch Genitalwarzen sind keine Seltenheit. Schätzungen zufolge erkrankt jede zehnte Person im Laufe des Lebens an Genitalwarzen.
Vorbeugung
„Eine HPV-Impfung verringert das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90%. Auch das Risiko an einer Krebserkrankung im Mund- und Rachenbereich sowie am Anus und Penis wird gesenkt”, so der Frauenarzt. Die neueste Impfung gegen HPV beinhaltet die neun aggressivsten Virustypen und schützt daher besonders gut. Daher wird bis zum 30. Lebensjahr die Impfung empfohlen. ”Den bestmöglichen Schutz durch die Impfung erreicht man vor dem ersten Geschlechtsverkehr” so Lengyel. Aber auch bereits sexuell aktive Personen können sich mit der Impfung schützen. Zur Unterbrechung der Infektionskette ist eine Impfung für beide Geschlechter ratsam. „Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen sollten neben der Impfung in bestimmten Abständen trotzdem durchgeführt werden“, sagt Lengyel.
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