Mit dem Buschen zur Weihe
Am Palsonntag feiert die Katholische Kirche die Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem. In allen Kärntner Pfarren werden am Palmsonntag die Palmzweige gesegnet. "In St. Georgen am Weinberg wird noch auf einem Esel geritten", erklärt Pater Wolfgang Gracher aus Völkermarkt, "der Priester kommt im Namen des Herrn."
Gracher, der 1994 und 1995 in Israel studierte, erlebte dort einen intensiven Palmsonntag: "Die Menschen kamen mit ihren Ölzweigen den Ölberg herunter. Hier spürt man den Wechsel - zuerst der Jubel beim Einzug, dann die Verurteilung und Kreuzigung Jesu - ganz besonders."
In St. Georgen gibt es einen eigenen Frauenabend, an dem die Palmbuschen gebunden werden. "Die Buschen vom Vorjahr werden kurz vor dem Aschermittwoch verbrannt, mit der Asche wird das Aschenkreuz gegeben", so Gracher.
In ländlichen Gegenden trägt man den Palmbuschen nach der Weihe dreimal ums Haus, um Schutz vor Blitz, Feuer, Krankheit und Unglück zu erbitten. Vielerorts steckt man die gesegneten Palmzweige in der Hoffnung auf eine gute Ernte in den Acker. Verbreitet ist auch der Brauch, einzelne Zweige zu Hause hinter dem Kreuz im Herrgottswinkel oder an der Haustüre zu befestigen.
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