Gesundheit
So bedrohlich ist Darmkrebs
Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung mit ca. 2000 Neuerkrankungen bei Männern und rund 2400 Neuerkrankungen bei Frauen pro Jahr. Das sind rund zehn Prozent aller Krebserkrankungen.
VÖLKERMARKT. Unter Darmkrebs ist ein Karzinym (bösartiger Tumor) im Dickdarm, im Dünndarm oder im Enddarm gemeint. „Zu 95 Prozent bildet sich die Krebserkrankung im Dickdarm oder im Enddarm. Rund 90 Prozent der Karzinome entstehen aus (zunächst gutartigen) Darmpolypen“, so Markus Moser, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfacharzt für Gastroenterologie und Hepatologie, Geriatrie. Ein Tumor des Dickdarms wird auch Kolonkarzinom genannt, im Bereich des Enddarms Rektumkarzinom oder Enddarmkrebs.
Ursachen
Warum jemand an Krebs erkrankt, ist noch nicht eindeutig geklärt. Aber es gibt Faktoren, die das Risiko eines Karzinoms erhöhen. Darunter fallen Rauchen, Übergewicht, Bewegungsarmut, ein hoher Konsum an Fleisch- und Wurstwaren sowie wenig ballaststoffreiche Nahrung, erhebliche Vorbelastung sowie chronische Entzündungen der Darmschleimhaut.
Bildung über Jahre
Meist dauert es viele Jahre, bis sich Darmkrebs bildet. Zu rund 90 Prozent geht er aus sogenannten Polypen hervor. „ Darmpolypen sind gutartige Wucherungen (Vorwölbungen) in der Darmschleimhaut, die sich verändern und zu Darmkrebs werden können. Krebszellen wachsen dann ungebremst in umliegendes Gewebe ein, verdrängen und zerstören es“, so Moser.
Ab 50 Jahren
Die häufigste Form der Darmpolypen sind Adenome, Geschwülste aus der obersten Zellschicht von normalem Drüsengewebe . „Nicht aus allen Darmpolypen entwickeln sich Krebszellen, aber mit den Darmpolypen steigt das Krebsrisiko“, berichtet Moser. Ein erhöhtes Risiko von Darmkrebs trifft Menschen ab dem 50. Lebensjahr. „ Seit einigen Jahren erkranken aber auch jüngere Erwachsene. Die Gründe sind nicht ganz klar“, so der Facharzt für Innere Medizin.
Erhöhtes Risiko
Bei fünf von 100 betroffenen Personen sind genetische Faktoren der Auslöser. Falls eine erhebliche Vorbelastung besteht und mehrere Verwandte vor dem 45. Lebensjahr an Darmkrebs erkrankt sind, ist das Risiko erhöht. Dann sollte man sich medizinisch beraten lassen, zum Beispiel bei einem Zentrum für familiären Darmkrebs. Das Wichtigste ist die Darmkrebsvorsorge.
Richtigstellung
Beim letzten Satz in der Printausgabe des Völkermarkters ist leider ein Fehler unterlaufen. Die Versicherung in Österreich entsendet keine Informationen!
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