Wilder Mann von Greutschach

Im dritten Teil der Serie: Die Sage über den wilden Mann von Greutschach.

Im Vorjahr brachte Valentin Hauser aus Griffen das Buch „Greutschach – ein Bergdorf erzählt“ heraus. Es enthält unter anderem eine Sage von Georg Graber über den wilden Mann aus Greutschach.

Ein Jäger verirrte sich
Einst wurde in einem großen Wald hinter Greutschach eine Jagd gehalten. Dabei verirrte sich ein Jäger und fand nicht heim. Da es schon finster war, machte er zum Schutz gegen wilde Tiere ein Feuer.
Spät abends erschien ein riesengroßer, behaarter Mann. Der Jäger erschrak, doch der Riese sprach: „Ich habe sieben Jahre nicht geschlafen. Wenn du mich bei Nacht einmal brauchen solltest, so weck mich halt auf. Ich sage dir gleich, dass das nicht so leicht ist. Anders kannst du mich nicht erwecken, als dass du eine Glut unter meine Nase hältst.“ Kaum hatte er das gesagt, legte er sich nieder und schnarchte.
Kurz danach vernahm der Jäger ein eigentümliches Bellen: Die wilde Jagd kam heran. Schnell sprang er zum Feuer, packte ein glühendes Scheit und legte es dem Riesen unter die Nase. Dieser sprang auf, entwurzelte eine Lärche und schlug damit die wilde Jagd in die Flucht. Als der wilde Mann zurückkehrte, hatte er von der großen Lärche nur mehr einen kurzen Stumpf in der Hand.
„Weit über Alman hab i sie getrieben. Und neun Hünd hab i ihr zerrieben“, sagte er und verschwand. Der Jäger konnte am nächsten Tag ungehindert seinen Heimweg antreten.

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