Junge Gemeinderäte

Die Lokalpolitik in jungen Händen

Immer mehr Menschen unter 30 Jahren entschließen sich dazu, in der Lokalpolitik tätig zu werden. Junge Gemeinderäte im Gespräch über ihre Motivation und ihre Ziele.

BEZIRK VÖLKERMARKT. Zahlreiche Jungpolitiker haben es nach der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl in den Gemeinderat geschafft. In so gut wie jeder Gemeinde des Bezirkes gibt es zumindest einen unter 30-Jährigen, der die Zukunft seiner Heimatgemeinde als Gemeinderat aktiv mitgestaltet. Doch warum gehen junge Menschen in die Politik? Was wollen sie bewegen? Wir haben mit einigen Jungpolitikern aus dem Bezirk gesprochen.

Beitrag leisten

Linda Stefitz, 24 Jahre alt, ist SPÖ-Gemeinderätin in der Stadtgemeinde Bleiburg. „Ich finde Gemeindepolitik sehr spannend. Die politisch aktive Bevölkerung entscheidet in vielen Dingen, was vor unserer Haustüre passiert“.“ Als Gemeinderätin möchte sie die Zukunft ihrer Heimatgemeinde mitgestalten und sich für die Anliegen der Bürger stark machen. „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass Bleiburg weiterhin so liebens-, lebens- und erlebenswert bleibt und dafür werde ich auch meinen bestmöglichen Beitrag leisten.“

Für andere einsetzen

Marcel Gamper ist ÖVP-Gemeinderat in Gallizien. „Ich habe schon früh damit begonnen, mich für andere Menschen einzusetzen. Ob in meiner Funktion als Landesschülervertreter Kärntens oder jetzt auch in der Funktion des Gemeinderates. Das Wohl anderer ist mir wichtig. Außerdem packe ich gerne an“, erklärt der 18-Jährige. Ständiges Diskutieren und Beschweren über verschiedene Umstände und Probleme führe zu nichts. „Es gilt, aktiv Lösungen und Vorschläge für einen besseren Weg zu präsentieren.“ Gamper möchte auf die generationsübergreifende Zusammenarbeit setzen und diese weiter ausbauen. „Junge und alte Menschen sollen nicht nur nebeneinander, sondern miteinander leben.“

Positives bewirken

Die 23-jährige Romana Glaboniat ist Gemeinderätin der Liste für Diex. „Da mich Politik schon seit vielen Jahren sehr interessiert, hat es mich sehr gefreut, als ich Mitglied der Liste für Diex wurde. Es ist mir eine große Freude, in meiner Heimatgemeinde aktiv zu sein und gemeinsam mit den anderen Gemeinderäten Positives für unsere Gemeinde zu bewirken.“ In den nächsten Jahren möchte Glaboniat als Gemeinderätin Jung und Alt zusammenführen, einen Ort für ein Miteinander und für Kommunikation schaffen. „Auch alte Traditionen will ich aufrechterhalten, gleichzeitig aber auch neue Wege zulassen. Wir sind schon auf einem guten Weg und diesen dürfen wir nicht verlassen.“

Stimme der Jungen

EL-Gemeinderätin in Bad Eisenkappel ist Anja Orasche. Kultur, Brauchtum und die Zweisprachigkeit sind der 24-Jährigen besonders wichtig. “Es ist toll, dass es viele Organisationen und Vereine in Bad Eisenkappel gibt. Leider wird davon aber immer weniger Gebrauch gemacht. Ich möchte vor allem die Jugend dazu animieren, sich den Vereinen anzuschließen.“ Im Gemeinderat möchte sie die Stimme der jungen Generation sein. „Mir liegt am Herzen, dass auch die Jungen Mitsprache in der Gemeinde haben. Ich habe ein offenes Ohr für jeden und werde versuchen, alle Anliegen so gut wie möglich zu vertreten.“

Zukunftsfit werden

Der 18-jährige Damjan Stern ist seit Kurzem Gemeinderat der Regi in Sittersdorf. Stern interessiert sich bereits seit Längerem für die Kommunalpolitik. „Ich bin davon überzeugt, durch mein und unser Mitwirken die Gemeinde Sittersdorf in den nächsten Jahren positiv gestalten und weiterentwickeln zu können.“ Auch er will sich darum bemühen, den jungen Bürgern eine Stimme zu geben und deren Interessen zu vertreten. „Dazu zählt vor allem, unsere Gemeinde in verschiedenen Bereichen fit für die Zukunft zu machen. Besonders wichtig ist mir auch, mich für bessere Sichtbarkeit und Wertschätzung der Zweisprachigkeit in unserer Gemeinde einzusetzen.“

Nicht nur zuschauen

Marco Hobel (24) engagiert sich als GWL-Gemeinderat in St. Kanzian. Er hat sich dazu entschlossen, in die Politik zu gehen, um etwas für seine Heimatgemeinde bewegen zu können. „Ich bin der Meinung, dass Taten mehr bewegen können als nur Worte. Ich packe selbst gerne an und will nicht nur zuschauen.“ In Zukunft will er die Landwirte und deren hochwertige Produkte unterstützen, „eine weitere Idee wäre auch, eine Begegnungszone für die Gemeindebürger zu schaffen und einen Co-Working-Space zu errichten.“