Dr. Rulitz Florian/Junger Historiker Tragödie von Bleiburg und Viktring/

Militärkommandant der Steiermark Arno Manner  über das Buch die Tragödie von Bleiburg und Viktring
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Der junge Kärntner Historiker Florian Rulitz-  welcher im Jahr 1990 in Klagenfurt geboren veröffentliche eine Endrucksvolle Forschung. 

Die Forschungen bzw. das Buch „Die Tragödie von Bleiburg und Viktring“ zur Nachkriegsgewalt der Titopartisanen im österreichisch-slowenischen Grenzgebiet ist in mehreren Auflagen, Sprachen und renommierten Verlagen und Universitätsverlagen erschienen. b>

Gestützt auf eindrucksvolle Forschung zeigt die Studie von Rulitz, dass Tausende von antikommunistischen Flüchtlingen von den Tito Partisanen ermordet wurden- in vielen Fällen, nachdem sie von den Briten repatriiert wurden als Preis für den Abzug der Jugoslawischen Armee aus dem österreichischen Territorium. Bei seinem Versuch für eine richtige historische Erinnerung hat Rulitz ein wichtiges auf den Ursprüngen beruhendes Buch geschrieben.“ – Lee Congdon, Autor von Seeing Red: Hungarian Intellectuals in Exile and the Challenge of Communism (NIU Press, 2001)

Die Grausamkeiten und Massenmorde, die von den Partisaneneinheiten der Jugoslawischen Armee von Josip Broz Tito unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg begangen wurden hatten keinen Platz im Gewissen des Sozialistischen Jugoslawien. Mehrmals wurde das alljährliche kroatische Gedenken an die Opfer von Bleiburg Ziel von staatlich durchgeführten Anschlägen des sozialistischen Jugoslawiens. Sogar im westlichen Ausland in Österreich im Jahr 1975 schreckte der jugoslawischen Geheimdienst UDBA auch von Ermordungen von gegen die Hauptprotagonisten der kroatischen Erinnerung um Bleiburg nicht zurück. Die offizielle jugoslawische Geschichte war ausgerichtet nach einem festen Bedeutungs –Paradigma das die Verherrlichung eines anti-faschistischen „Volksbefreiungs-Widerstandes“ verlangte. Mit dem Zusammenbruch von Jugoslawien und dessen sozialistischen Regime 1991erreichten immer mehr die identitätsstiftenden Berichte von Zeitzeugen, die vor allem in Exilkreisen im Ausland geschätzt wurden, das öffentliche Bewusstsein in Kroatien und Slowenien.
Kroatien in den 1990-ern bezeugte die Entstehung einer Erinnerung, die vom jugoslawischen Regime unterdrückt war-besonders die Bleiburger Tragödie. Die Situation in Slowenien war ähnlich in Bezug auf die Identität und Erinnerungskultur. Unter den Slowenen waren die kommunistischen Verbrechen während des Widerstandes bekannt als das Drama von Viktring oder als Tragödie von Viktring, benannt nach dem grössten Flüchtlingslager der Slowenen. Ebenso begannen in den letzten wenigen Jahren die Berichte von kommunistischen Nachkriegsverbrechen und unzähligen Entdeckungen von Massengräbern in den Medien der deutschsprachigen Welt in Umlauf zu kommen.
Das akribisch recherchierte Buch von Florian Rulitz, das nun erstmalig in Englisch erscheint stellt eine Korrektur zum Geschichtebewusstsein dar, das vorher als Wahrheit akzeptiert wurde. Rulitz konzentriert sich auf zwei wesentliche Fragen. Erstens, fanden die so genannten„End-Kesselschlachten“ tatsächlich in Kärnten in den Gebieten von Ferlach/Hollenburg/Viktring und Dravograd/Poljana/Bleiburg statt mit dem Ergebnis militärischer Siege für die Jugoslawische Armee?
Zweitens, wurden die Schlachten nach der Kapitulation von den Flüchtlingen geschlagen mit dem Ziel, die britisch kontrollierten Gebiete in Kärnten zu erreichen. Um diese Frage zu beantworten präsentiert Rulitz eine detailierte Rekonstruktion jener Tage im Mai 1945. Er untersucht weiters die Frage von Mord auf österreichischem Territorium welcher in der Partisanenliteratur zum Schweigen gebracht wurde und um diesen als Zufallsopfer finaler militärischer Operationen darzustellen. Die bahnbrechende Untersuchung ist für Wissenschaftler und Studenten und Interessenten moderner europäischer Geschichte ein Standartwerk .

Dr. Florian Thomas Rulitz is a historian of Alps-Adriatic military contemporary history. Dr. Florian Thomas Rulitz ist ein Militärhistoriker der Alpen-Adria Zeitgeschichte.

Buch im amerikanischen Universitätspresseverlag: (2015): Dr. Florian Rulitz: Tragedy of Bleiburg in English/ US- Universitätsverlag (Northern Illinois University Press, 2015, 20 illus., 6x9
ISBN 978-087580-722-5 http://www.niupress.niu.edu/niupress/scripts/Book/bookresults.asp?ID=750
• Vereinigte Staaten von Amerika (US-Universitätsverlag): Der Titel der englischsprachigen Ausgabe: Rulitz Florian Thomas: The tragedy of Bleiburg and Viktring; May 1945. Northern Illinois University Press, Northern Illinois 2015. http://www.niupress.niu.edu/niupress/scripts/Book/bookresults.asp?ID=750

• Kroatien: Vecernij List Verlag in Zagreb / Styria Media Group – Der Kleine Zeitung Ableger in Kroatien, Vecernij List: Der Titel der kroatischsprachigen Ausgabe: Rulitz Florian Thomas: Bleiburška i vetrinjska tragedija – Partizansko nasilje u Koruškoj na primjeru protukomunističkih izbjeglica u svibnju 1945, Zagreb 2012. 320 S. http://www.vecernji.hr/hrvatska/nove-sokantne-spoznaje-partizani-su-u-austriji-pobili-tisucu-ljudi-406274

• Slowenien: Hermagoras Verlag/ Mohorjeva: Rulitz Florian Thomas: Vetrinjska in „bleiburška“ tragedija Nasilje partizanskih enot nad begunci v maju 1945 na avstrijskem Koroškem, Celovec / Ljubljana / Dunaj, 2013, 288 S. http://www.mohorjeva.com/knjige_buecher/autor_detail/florian-thomas-rulitz

• Österreich: 2. Auflagen in Deutsch im slowenisch-österreichischen Hermagoras /Mohorjeva Verlag in Klagenfurt/Celovec: Deutschsprachige Ausgabe der Monographie: Rulitz Florian Thomas: Die Tragödie von Bleiburg und Viktring. Partisanengewalt in Kärnten am Beispiel der antikommunistischen Flüchtlinge im Mai 1945, Klagenfurt/Ljubljana/Wien, 1. Auflage 2011, 420 S. / Rulitz Florian Thomas: Die Tragödie von Bleiburg und Viktring. Partisanengewalt in Kärnten am Beispiel der antikommunistischen Flüchtlinge im Mai 1945, Klagenfurt/Ljubljana/Wien, 2. Auflage 2012, 450 S. http://www.mohorjeva.com/knjige_buecher/autor_detail/florian-thomas-rulitz

“Based upon impressive research, Rulitz’s study shows that thousands of anti-communist refugees were murdered by Tito’s Partisans—in many cases after having been repatriated by the British as the price for a Yugoslav Army withdrawal from Austrian territory. In his attempt to correct historical memory, Rulitz has written an important and original book.”—Lee Congdon, author of Seeing Red: Hungarian Intellectuals in Exile and the Challenge of Communism (NIU Press, 2001) “

The atrocities and mass murders committed by Josip Broz Tito’s Partisan units of the Yugoslav Army immediately after the Second World War had no place in the conscience of Socialist Yugoslavia. More than once, the annual Croatian commemortion of the Bleiburg victims was subject to attacks carried out by the socialist Yugoslav state. Abroad in the West, on Austrian soil, the Yugoslav secret service UDBA did not shy away from murdering the protagonists of the Croatian memory culture Nicola Martinovic as late as 1975 in Austria.The official history was aligned with a firm interpretational paradigm that called for a glorification of the anti-fascist “people’s liberation resistance.” With the breakup of Yugoslavia and its socialist regime in 1991, the identity-establishing accounts of contemporary witnesses, which had mainly been cherished in exile circles abroad, increasingly reached public awareness in Croatia and Slovenia.
Croatia in the 1990s witnessed the emergence of a memory that had been suppressed by the socialist-Yugoslav regime—namely the Bleiburg tragedy. The situation in Sloveniawas similar in terms of identity and remembrance culture. Among the Slovenes, the communist crimes committed during the turmoil are known as the drama of Viktring or the Viktring tragedy, named after the largest refugee camp of the Slovenes. Reports on the communist postwar crimes and on the countless discoveries of mass gravesites have also begun circulating in the media of the German-speaking world in the last few years.
Florian Rulitz’s meticulously researched book, now published for the first time in English, provides a corrective to the historical memory that had been previously accepted as truth. Rulitz focuses on two essential questions. First, did the so-called “final encirclement battles” indeed occur in Carinthiain the Ferlach/Hollenburg/Viktring and Dravograd/Poljana/Bleiburg areas, resulting in military victories for the Yugoslav Army?
Second, were the battles after the capitulation fought by the refugees with the aim of reaching the British-controlled areas in Carinthia? To answer these questions, Rulitz presents a detailed reconstruction of those days in May 1945. He furthermore considers the question of the murders on Austrian territory, which were hushed up in Partisan literature and presented as casualties of the final military operations. This groundbreaking study will interest scholars and students of modern European history.
"Rulitz, in his attempt to find and serve the truth, includes statements from contemporary witnesses and newly discovered material, which is now for the first time available for a broader audience interested in the subject. With his book, Rulitz brings a lot of light into the darkness." "In seinem Bemühen, die Wahrheit zu finden und ihr zu dienen, würdigt Rulitz die Aussagen von Zeitzeugen und neu entdecktes Material, das nun erstmalig einem breiteren, in dieser Sache interessierten Publikum zugänglich ist. Mit dem Buch bringt Rulitz eine Menge Licht ins Dunkle."

–VALENTIN INZKO, High Austrian diplomat, High Representative for Bosnia and Herzegovina and European Union Special Representative for Bosnia, Chairman of the National Council of Carinthian Slovenes (NSKS)/ –VALENTIN INZKO, Hoher Österreichischer Diplomat, Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina und EU-Sonderbeauftragter für Bosnien, Vorsitzender des Rates der Kärntner Slowenen/Narodni svet koroških Slovencev (NSKS)

http://www.niupress.niu.edu/niupress/scripts/Book/bookresults.asp?ID=750

Eine verspätete Aufarbeitung: Bericht aus der Kirchenzeitung: NEVENKA SOMMEREGGER (Nevenka Sommeregger), geb. Margan, war als junges Mädchen in der katholischen Aktion in Slowenien aktiv. Ihr Vater und ihre Schwester wurden 1944 von Partisanen brutal ermordet. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse beschlossen Nevenka, damals Gymnasiastin in Laibach, und ihre Mutter, aus Slowenien zu flüchten. Wenn sie von ihrer Zeit in Viktring erzählt, berichtet sie vom Gefühl der Resignation und Verzweiflung, das die Menschen damals angesichts einer ungewissen Zukunft quälte. Halt und Hoffnung gab die gelebte Religiosität der Slowenen im Lager: "Wir als Slowenen, als gläubiges, christliches Volk, haben dies ertragen können nur im Gebet. Gebet um Gebet, besonders in der Kirche hier in Viktring und auch in Stein." Gegenüber dem "Sonntag" sprach sie in diesem Zusammenhang vom "Wunder von Viktring", womit sie vor allem die geringe Selbstmordrate der Slowenen im Vergleich zu den anderen Nationalitäten im Lager meint. Nachdem Frau Sommeregger von der Deportation nach Jugoslawien verschont geblieben war und in Österreich bleiben konnte, war sie in der Katholischen Frauenbewegung in Kärnten aktiv.

FRANCE VRBINC (France Vrbinc) war bis 1943 durch die italienische
Besatzungsmacht interniert. Nach der Entwaffnung der Italiener durch die Deutschen
wollte er sich der Einberufung in die Wehrmacht durch Übernahme einer Funktion
in der Gemeindeverwaltung entziehen. Durch seine administrative Tätigkeit für die
Besatzer wurde er zu einem Ziel für die Partisanen. Angesichts der militärischen Niederlage und des Rückzuges der Deutschen vom Balkan schloss er sich als Einundzwanzigjähriger dem Flüchtlingszug nach Österreich alleine an und wurde von den Briten in Viktring interniert. Zu seinem Glück konnte er aus dem Lager
flüchten und dadurch sein Leben retten. Nach dem Krieg war er unter anderem für
den ORF als Verantwortlicher für das Minderheitenprogramm tätig.

http://members.chello.at/heinz.pohl/Ausflug_Slowen...

Zeitzeuge Johann Neubersch berichtet über das Massaker von Bleiburg:
http://www.youtube.com/watch?v=LHeinr76qjg
Rezensionen zum Buch:
http://www.anarcho.at/rezension/rulitz/

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 12.01.2014 Politik 4
http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/vor-70-jahren-eine-schaendliche-operation-13622087-p7.html?printPagedArticle=true#pageIndex_7
Das letzte Opfer von Bleiburg
Agenten des jugoslawischen Geheimdienstes mordeten, auch in Deutschland. Viele Täter sind heute bekannt – werden aber nicht ausgeliefert
Von Karl-Peter Schwarz
Zweimal hatte die österreichische Justiz das Verfahren bereits eingestellt, zuletzt vor zwei Jahren. Es schien, als könne der Mord an dem kroatischen Gemüsehändler Nikica Martinović nicht mehr aufgeklärt werden. Der Mann war am 17. Februar 1975 in seinem Geschäft in Klagenfurt erschossen worden. An diesem Montag jedoch erwarten die Ermittler des Kärntner Landeskriminalamts einen Besucher aus Laibach (Ljubljana), der ihnen neue Erkenntnisse verspricht: Der slowenische Historiker Roman Leljak ist in den Archiven des slowenischen Geheimdienstes fündig geworden. Er kennt den Täter, er weiß, dass er sich in Deutschland aufhält, und er kennt den Auftraggeber, der in Slowenien lebt.
Weil Mord in Österreich nicht verjährt, könnte sich mit Slowenien ein ähnliches Problem ergeben wie zwischen Kroatien und Deutschland. Jedenfalls, wenn die österreichische Justiz einen Europäischen Haftbefehl ausstellt. Zwar erlaubte ein Zagreber Gericht am Mittwoch in erster Instanz die Auslieferung des früheren kommunistischen Geheimdienstoffiziers Josip Perković. Ihn sucht die deutsche Justiz wegen der Ermordung des Kroaten Stjepan Dureković 1983 im bayerischen Wolfratshausen. Am Donnerstag jedoch verbot ein Gericht in Velika Gorica die Auslieferung des ehemaligen Geheimdienstoffiziers Zdravko Mustać. Gegen ihn liegt wegen desselben Deliktes ein deutscher Auslieferungsantrag vor. In der kommenden Woche soll der Oberste Gerichtshof urteilen.
Der Fall hat nicht nur die Beziehungen zwischen dem EU-Neuling Kroatien und der EU-Kommission beeinträchtigt. Die zwang Zagreb, die eigenmächtige Einschränkung des Geltungsbereichs des Europäischen Haftbefehls zum Schutz von Perković zu revidieren. Er wirft auch ein Schlaglicht auf das verdrängte Kapitel des Terrors des jugoslawischen Geheimdienstes Udba im westlichen Ausland.
Bis zu seiner Auflösung Anfang der neunziger Jahre haben die Agenten mutmaßlich an die 200 Menschen ermordet oder entführt – in Europa, in Nord- und Südamerika, in Australien, sogar in Südafrika. Den Höhepunkt erreichte dieser Terror in den siebziger Jahren, er wurde aber auch nach dem Tod Titos am 4. Mai 1980 mit Härte fortgesetzt. Bis heute gehört er zu den am besten gehüteten Geheimnissen der jugoslawischen Nachfolgestaaten.
Aus einer Namensliste, die die kroatische Zeitung „Večernji list“ vor einigen Jahren veröffentlichte, geht hervor, dass allein in Deutschland zwischen 1967 und 1989 mindestens 35 Kroaten getötet wurden. Hinzu kommen die Morde an serbischen, montenegrinischen und slowenischen Antikommunisten. Zum Vergleich: Terroranschlägen kroatischer Extremisten fielen in Deutschland zwei Diplomaten Titos zum Opfer. Mit der Zahl der jugoslawischen Gastarbeiter, die zwischen den sechziger und den achtziger Jahren von 30 000 auf 600 000 anstieg, verstärkte die Udba ihre mörderischen Umtriebe auf deutschem Boden.
Nur in wenigen Fällen gelang es, die Täter namhaft zu machen. Da sie sich in der Regel sofort nach Jugoslawien zurückzogen und nicht ausgeliefert wurden, befinden sich fast alle noch auf freiem Fuß. Viele machten – wie Perković – nach dem Ende des kommunistischen Regimes eine zweite Karriere in den Geheimdiensten der jugoslawischen Nachfolgestaaten. Bis heute stoßen Ermittler in Kroatien und Slowenien auf den Widerstand des postkommunistischen Establishments.
Die linke Regierung in Laibach bereitet gerade wieder eine teilweise Archivsperre vor, um Forschern wie Leljak die Arbeit zu erschweren. Seit 1990 wurde in Kroatien und Slowenien kein einziger kommunistischer Verbrecher verurteilt. Aber auch in Deutschland und in Österreich gab es bisher wenig Interesse daran, die Udba-Verbrechen zu ahnden. Tito galt als Freund des Westens, niemand wollte ihn verärgern. Die Frage ist offen, ob der BND damals einfach nur kläglich versagte oder ob er vor den Operationen des jugoslawischen Geheimdienstes die Augen verschloss. Bekannt ist, dass Tito und Willy Brandt freundschaftlich verbunden waren.
Die Morde an Martinović, dem Gemüsehändler in Klagenfurt, und an Dureković, dem Besitzer einer Druckerei in Wolfratshausen, trugen die typische Handschrift der Udba. Zwischen den Fällen gibt es viele Gemeinsamkeiten. Martinović und Dureković waren dem jugoslawischen Geheimdienst bekannt als aktive Mitglieder von exilkroatischen Widerstandsgruppen. Beide wurden von Kollaborateuren bespitzelt, denen sie blind vertrauten, beide wurden schließlich von anderen Agenten ermordet, die eigens für die Tat anreisten und sich sogleich wieder absetzten. Martinović hatte die Agenten in seinem Gemüseladen angestellt – einer von ihnen arbeitete sogar sieben Jahre lang für ihn, wusste über seinen Tagesablauf Bescheid und informierte regelmäßig die jugoslawischen Auftraggeber. Der Anschlag auf Dureković in Wolfratshausen acht Jahre später war von einem Udba-Kollaborateur vorbereitet worden, der sich in eine exilkroatische Gruppe einschlich, um für die Mörder einen Zweitschlüssel zur Garage ihres Opfers besorgen zu können. Die Udba legte fast immer falsche Spuren, um den Verdacht zu erwecken, die Morde gingen auf blutige Fehden unter Exilkroaten zurück.
Roman Leljak nannte der slowenischen Zeitschrift „Reporter“ Einzelheiten über den Mord an Martinović. Demnach wurde der Anschlag von Janez Zemljarič genehmigt, dem damaligen Chef des Geheimdienstes und späteren slowenischen Regierungschef. Zemljarič dementierte das. Leljak behauptet, dass die Tat von einem Mann ausgeführt wurde, der sich in Deutschland aufhalte. Es gebe Beweise dafür, dass der Täter von 1954 bis 1990 für seine Dienste eine Million Mark erhalten habe. Leljak erstattete im Fall Martinović drei Strafanzeigen gegen slowenische Staatsbürger und erstellte eine Liste von zwei Dutzend ehemaligen Udba-Agenten, die auf österreichischem Territorium operierten.
Österreich war aus anderen Gründen als Deutschland ein Tummelplatz jugoslawischer Agenten. Im Kärnten begann das größte Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Zu Kriegsende herrschte in Kärnten ein gewaltiges Chaos. Im Gefolge der Wehrmacht und der antikommunistischen Kombattanten zogen zivile Flüchtlingstrecks nach Norden. Vor Bleiburg (Pliberg) stauten sich bis zu 60 Kilometer lange Kolonnen. Gleichzeitig mit den Briten, denen Kärnten als Besatzungszone zugeteilt wurde, drangen jugoslawische Partisanen bis Klagenfurt vor.
Bis sie von den Alliierten zum Rückzug gezwungen wurden, überzogen sie Südostkärnten zwei Wochen lang mit ihrem Terror. Auf Kärntner Boden endete der jugoslawische Bürgerkrieg in einem Genozid. Entgegen der Genfer Konvention lieferten die Briten alle jugoslawischen Flüchtlinge den Partisanen aus, die sie liquidierten. Im Mai und Juni 1945 dürften an die 100 000 Südslawen massakriert worden sein, zumeist in Slowenien. Die jugoslawischen Kommunisten und ihre Nachfolger leugnen das „Massaker von Bleiburg“ bis heute.
Der Gemüsehändler Nikica Martinović hatte nicht mehr getan, als die kroatischen Gräber zu pflegen. Deshalb musste er 30 Jahre nach dem Massaker sterben – als letztes Opfer von Bleiburg.
Historische Quellen zum Martinovic Mord im Jahr 1975:

Rulitz Florian Thomas, Der UDBA-Terror gegen die kroatische politische Emigration (Bleiburger Ehrenzug) im österreichischen Kärnten; in Jože Dežman / Hanzi Filipič (Hgg.) Heisse Spuren des Kalten Krieges Die Grenze zwischen Slowenien und Kärnten in den Jahren 1945 bis 1991 Katalog zur Ausstellung. Hermagoras Verlag 2013 Klagenfurt/Celovec.http://www.mohorjeva.at/shop/details/heisse_spuren...

Florian T. Rulitz: Die Tragödie von Bleiburg und Viktring. Partisanengewalt in Kärnten am Beispiel der antikommunistischen Flüchtlinge im Mai 1945. Hermagoras Verlag, Klagenfurt/Ljubljana/Wien, 2012. 2. Auflage. ISBN 978-3-7086-0616-3 http://www.mohorjeva.at/shop/details/die_tragoedie...

Im Buch die Tragödie von Bleiburg sind 30 Seiten zur Ermordung Martinovics abgefasst: Zum Martinovic Mord:

„die Vorbereitung von Maßnahmen, um ihre feindliche Tätigkeit zu paralysieren und gegenseitiges Misstrauen innerhalb der Gruppe zu säen. Frist: Mai 1975. Operative Positionen: Mitarbeiter „Žan“, „Vili“, „Igor I“, „Jagoda“ und „Borje“.[= Decknamen der Agenten] Träger:

Für die Tat sind slowenische, kroatische, und bosnisch-kraotische UDBA-Leute verantwortlich:

Staatssicherheitsdienst der SR Kroatien und von BiH in Kooperation mit dem II. Sektor des Sicherheitsdienstes des Republiksekretariates für innere Angelegenheiten der SR Slowenien, der IDV [= SDV-Außenstellen] Kranj, Celje und Maribor.“ siehehttp://www.mohorjeva.at/shop/details/die_tragoedie...<div class="callout event-item-dates-container" id="event-item-dates-container"> <strong>Wo:</strong> Bleiburg, Unterloibach/ Bleiburger Feld, 9150 Bleiburg <nobr><a onclick="return !window.open(this.href);" href="http://maps.google.com/?q=46.5826,14.7961"><i class="fa fa-fw fa-external-link"></i>auf Karte anzeigen</a></nobr> </div>

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