Wirtschaft
Vier-Tage-Woche: Positiver Anreiz oder Ruin?
Das Autohaus Jarnig und der Friseursalon Hairzstück haben bereits seit geraumer Zeit die Vier-Tage-Woche. Wir wollten wissen: Ist dieses Modell in der Praxis gut umsetzbar oder gibt es negative Auswirkungen?
VÖLKERMARKT, ST. KANZIAN. Das Autohaus Jarnig in Völkermarkt hat bereits mit Sommer letzten Jahres die Vier-Tage-Woche eingeführt und auf ein Schichtmodell umgestellt. Die erste Schicht arbeitet von Montag bis Donnerstag, die andere von Dienstag bis Freitag. „Wir haben das Konzept gemeinsam mit unseren Mitarbeitern entwickelt und es ihnen freigestellt, ob sie in eine Vier-Tage-Woche wechseln wollen. Bei uns heißt das vier Tage zu 36 Wochenstunden bei Kollektivüberzahlung“, berichtet Ruth Caroline Jarnig. Der Großteil der Mitarbeiter hat diese Möglichkeit in Anspruch genommen.
Positive Rückmeldungen
Seitens der Mitarbeiter gibt es nur positive Rückmeldungen und auch aus Sicht des Unternehmens konnte man überwiegend positive Aspekte einer Vier-Tage-Woche feststellen. „Ein großer Vorteil ist beispielsweise, dass wir dadurch unsere Öffnungszeiten verlängern konnten, was ein zusätzlicher Mehrwert für unsere Kunden ist“, so Jarnig. Das neue Modell kann aber auch Herausforderungen mit sich bringen. „ Kommt es zum Beispiel zu Krankenständen, Schulungen oder Urlauben, erfordert das eine hohe Flexibilität und Bereitschaft zu Überstunden seitens unseres Teams“, sagt Jarnig. Ein Learning ist, dass alles, was planbar ist, nun vorausschauender geplant wird.
Positiver Anreiz
„In unserem Fall ist die Vier-Tage-Woche ein positiver Anreiz, sowohl für unser bestehendes Team als auch bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter. Durch das Einbeziehen aller Beteiligten, einer gut durchdachten und nicht überstürzten Planung und den Mut, es dann doch „einfach einmal auszuprobieren“, war es für uns kein schwer umsetzbares Unterfangen“, so Jarnig.
Mitarbeiter lieben es
Beim Friseursalon Hairzstück in St. Kanzian gibt es bereits seit vier Jahren die Vier-Tage-Woche. „ Und meine Mitarbeiter lieben es sehr. Man kann sich drei Tage erholen und man hat Freizeit und in den vier Tagen geben wir einfach alles“, so Geschäftsführerin Karoline Varga. Der Friseursalon in St. Kanzian hat von Dienstag bis Freitag geöffnet, Donnerstag und Freitag haben wir auch bis 20 Uhr geöffnet wenn die Anfrage da ist. Wir haben außerdem für Hochzeiten, Veranstaltungen, zu Ostern oder Weihnachten natürlich Samstag geöffnet“, so Varga.
Vorteile
Für die Mitarbeiter ist es natürlich ein großer Vorteil. „Für mich jedoch auch. Wenn die Mitarbeiter zufrieden sind, bin ich es natürlich auch“, so die Geschäftsführerin. Da der Friseursalon unter der Woche geöffnet hat, besteht für den Samstag oft keine große Nachfrage.
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