Handlungsansätze für Hebammen im Ländle
Hebammenberuf braucht eine Stimme

Die meisten Hebammen arbeiten als Wahlhebammen, die Mehrheit davon in Teilzeit | Foto: Ana Tablas/unsplash
  • Die meisten Hebammen arbeiten als Wahlhebammen, die Mehrheit davon in Teilzeit
  • Foto: Ana Tablas/unsplash
  • hochgeladen von RZ Regionalzeitung

Der Beruf Hebamme ist in Vorarlberg nach wie vor gefragt. Tendenziell steigt aber das Alter der Berufstätigen.

„Das Interesse an der Arbeit als Hebamme ist in Vorarlberg nach wie vor groß, gleichwohl ist es notwendig, attraktivere Bedingungen für Kassenverträge zu schaffen und das mögliche Leistungsspektrum von Hebammen besser auszuschöpfen.“ Dieses Resümee zieht Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher aus einer Umfrage, die die Landesgeschäftsstelle Vorarlberg des Österreichischen Hebammengremiums in Abstimmung mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und dem Land Vorarlberg durchgeführt hat. „Die Umfrage hat wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Tätigkeitsbereichs der Hebamme ergeben“, so Rüscher.

Das Hebammenpersonal in Vorarlberg ist sehr erfahren, aber der Altersschnitt steigt

Hebammen bieten eine breite Palette von Dienstleistungen an, die zu einer positiven Versorgung von Müttern und Neugeborenen beitragen. In der Stichprobe wurde jedoch der Trend beobachtet, dass viele Leistungen von Familien gar nicht in Anspruch genommen werden.
Die meisten Hebammen arbeiten als Wahlhebammen, wiederum die Mehrheit davon in Teilzeit. Mit ihren Arbeitszeiten und der Art der Dienstleistungen, die sie derzeit anbieten, sind die befragten Hebammen im Wesentlichen zufrieden. Das mehrheitliche Arbeiten in Teilzeit könnte auch der Grund dafür sein, dass Überlastung oder Burn-out von der Berufsgruppe nicht als Problem gesehen wird. Nicht zufrieden sind Hebammen jedoch mit den Tarifen der Kassenverträge, die für ihre Leistungen gezahlt werden. Daher sind auch von acht Kassenverträgen derzeit nur fünf besetzt.
„Die Österreichische Gesundheitskasse hat in den letzten Jahren mehrere Maßnahmen umgesetzt, um mehr Hebammen für Kassenverträge zu gewinnen. Darunter die Anhebung der Tarife und die Möglichkeit von Teilverträgen. Eine Verbesserung ist insofern gelungen, als nur noch drei der acht Vertragsstellen offen sind. Diese möchten wir im Interesse unserer Versicherten möglichst bald besetzen. Die Sozialversicherung und das Österreichische Hebammengremium arbeiten aktuell daran, die Kassenverträge noch attraktiver zu gestalten. Erste Gespräche dazu haben bereits stattgefunden. Wir sind optimistisch, die offenen Stellen in absehbarer Zeit besetzen zu können“, erläutert Christoph Jenny, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK in Vorarlberg.
Der Rücklauf der Umfrage hat zwar nicht die Mindestquote von 60 Prozent, die für eine Umfrage dieser Art als optimal angesehen wird, erreicht. Dennoch ist eine Stärke der Befragung darin zu sehen, dass sie den ersten Versuch darstellt, die von Hebammen in der Region Vorarlberg angebotenen Dienstleistungen zu verstehen.
„Die Hebammen in Vorarlberg verfügen über große Erfahrung und bieten eine breite Palette von Dienstleistungen an, die für Frauen und ihre Familien von Nutzen sind, aber die Belegschaft wird älter und ist rückläufig. Es muss in Betracht gezogen werden, in den Beruf zu investieren, um sicherzustellen, dass Hebammen Dienstleistungen im Rahmen des international anerkannten Berufsbildes erbringen können. Dadurch könnten neue Funktionen geschaffen werden, die kosteneffizienter sind und mehr freie Stellen auf dem Markt schaffen, um eine jüngere Generation von Hebammen in die Region zu holen und die Zukunft des Berufs zu sichern“, so Bernadette Brieskorn vom Österreichischen Hebammengremium.

Zu wenig Hebammen in Vorarlberg?

„Wir hören immer wieder, dass es in Vorarlberg zu wenige Hebammen gäbe. Die Umfrage zeigt klar, dass es nicht zu wenige Hebammen gibt, aber durch wenig attraktive Kassenverträge zu wenig kassenfinanzierte Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Der hohe Teilzeit-Anteil unterstützt zwar eine gute Work-Life-Balance von Wahl-Hebammen, zeigt aber auch, dass viel weiteres Potenzial vorhanden wäre“, erklärt Landesrätin Rüscher. Es gelte daher, gemeinsam neue Angebote zu entwickeln, die sowohl im Sinne der Familien als auch der Hebammen attraktiv sind. „Ich denke da an gezielte Kooperationen mit Spitälern und der nachgeburtlichen Betreuung zu Hause“, so Rüscher. Ihr großer Dank für die konstruktive Zusammenarbeit gilt der Leiterin der Landesgeschäftsstelle Vorarlberg des Österreichischen Hebammengremiums, Bernadette Brieskorn: „Der Verband setzt sich sehr engagiert und lösungsorientiert für die Anliegen von Hebammen ein. Wir freuen uns darauf, mit dieser starken Interessensvertretung die Rahmenbedingungen für Hebammen in Vorarlberg weiter zu verbessern und auch neue Projekte für die beste Versorgung von werdenden Müttern und ihren Familien zu entwickeln!“

Anzeige
Die Pokale in Form eines Fressnapfs.  | Foto: Fressnapf Österreich
1 4

Jetzt gleich bewerben
Tierisches Engagement und besondere Haustiere gesucht

Fressnapf möchte Projekte mit tierischem Engagement vor den Vorhang holen. Außerdem sucht Fressnapf nach dem Haustier des Jahres. Zu gewinnen gibt es tolle Preise! Du kennst eine tolle, tierische Initiative oder hast ein Haustier, das aufgrund seiner Geschichte etwas ganz Besonderes ist? Dann jetzt gleich Bewerbung einreichen - wir verraten dir, wie du mitmachen kannst! Mit der Initiative "Tierisch engagiert" fördert Fressnapf seit 2014 jedes Jahr einzigartige Projekte im ganzen Land. Im Rahmen...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

In unseren Gesundheits-Videos erklären österreichische Expert:innen
das Wichtigste über Krankheiten, Diagnose, Therapie & Vorbeugung
und beantworten die häufigsten Fragen.

MeinMed.at

Gesund, weil richtig informiert.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.