Gute Chancen für Rheuma-Patienten
Dank neuer Therapieschritte kann schon jeder dritte Rheuma-Patient ohne Einschränkungen leben.
Drei bis fünf Prozent der Bevölkerung hat entzündliches Rheuma, das sind in Österreich bis zu 400.000 Menschen. Früher bedeutete das für viele ein höchst bewegungseingeschränktes, schmerzhaftes Leben, oft sogar im Rollstuhl. Dank besserer Diagnoseverfahren und Behandlungsmethoden können heute 30 Prozent der Patienten schon nach ein bis zwei Jahren die Remission erreichen, also das dauerhafte Nachlassen der Krankheitssymptome. „Bei weiteren 50 Prozent wird die Krankheitsaktivität deutlich vermindert“, so Prof. Dr. Josef Smolen, Leiter der klinischen Abteilung für Rheumatologie der MedUni Wien.
Dazu beigetragen hat auch die Entwicklung eines neuen Therapie-Rasters, der in 14 Punkten die einzelnen Behandlungsschritte für die rheumatoide Arthritis festlegt. Damit kann früher als bisher reagiert werden, wenn eine Therapie nicht anspricht und auf ein anderes Mittel umgestiegen werden sollte. Prof. Smolen: „Früher hat ein Rheuma-Patient in zehn Jahren vielleicht zwei- oder dreimal die Therapie gewechselt, jetzt wird nach sechs Monaten umgedacht, wenn sich keine deutliche Besserung einstellt.“
Weitere Faktoren für die verbesserte Prognose: Der vor rund 14 Jahren gestartete Einsatz von Biologika, die hohe Wirksamkeit des Rheuma-Mittels Methotrexat und das gesteigerte Augenmerk auf die Krankheitsaktivität an sich (z.B. auf die Anzahl der geschwollenen Gelenke). Bedauerlich findet der Experte, dass „es bei Rheuma leider noch keine Biomarker im Blut oder Gewebe gibt, die – wie etwa in der Krebsbehandlung – eine individualisierte Therapie ermöglichen“.
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