Saures Aufstoßen muss nicht sein
Wie es zu Reflux-Beschwerden in der Schwangerschaft kommt. Plus: sinnvolle Gegenmaßnahmen im Alltag.
(skl). Besonders in der Schwangerschaft können vermehrt quälende Reflux Beschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen und Rückfluss von Nahrung in die Mundhöhle auftreten. Bei intensiverem Krankheitsverlauf gesellen sich oft auch Halsschmerzen, Heiserkeit und trockener Husten dazu. Dafür gibt es laut Univ.-Prof. Dr. Martin Riegler, Leiter des Reflux Medical-Zentrums in Wien, zwei wesentliche Gründe: „Einerseits starkes Erbrechen, welches das Anti-Reflux-Ventil im Ausgang der Speiseröhre schwächt und damit den sauren Rückfluss begünstigt. Zum anderen das zunehmende Wachstum des Kindes, das den Druck im Oberbauch verstärkt, wodurch das Anti-Reflux-Ventil undicht werden kann und die Speiseröhre nicht mehr gegen den Magen hin abdichtet“.
Bei starken und regelmäßig auftretenden Reflux-Beschwerden sollte man zuallererst Rücksprache mit dem Frauenarzt halten und dabei sicherstellen, dass das Baby im Bauch wohlauf ist. Von der Selbstmedikation mit Arzneimitteln raten Ärzte dringend ab. Besser und effektiver: Verzicht auf süße Speisen und süße Getränke sowie alkoholhaltige Drinks, die in der Schwangerschaft ohnedies ein Tabu sind. Zudem können folgende Maßnahmen helfen:
• Nehmen Sie mehrere kleine Mahlzeiten anstelle von ein oder zwei großen zu sich.
• Meiden Sie blähende Nahrungsmittel wie frisches Brot und bestimmte Obstsorten
• Essen Sie vorwiegend Gemüse, Fisch und Fleisch (Achtung: nicht paniert) sowie zuckerfreie Milchprodukte
• Essen Sie stündlich ein Stück grünen Apfel, Tomate, Radieschen oder Salatgurke – diese Nahrungsmittel neutralisieren die Magensäure, geben dem Körper regelmäßig Energie und lindern die Übelkeit
• Verzichten Sie auf fast food und Fertiggerichte
• Trinken Sie ausreichend Wasser ohne Kohlensäure – mindestens zwei Liter am Tag
• Nehmen Sie ca. 2 Stunden vor dem Schlafengehen keine größeren Mahlzeiten mehr zu sich
• Schlafen Sie am besten mit erhöhtem Oberkörper
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