Cottage: Protest gegen Handymast
Cottage-Bewohner gehen gegen 27-Meter-Anlage in Sternwartestraße auf Barrikaden. In den letzten zwei Jahren wurden Genehmigungen eingeholt ohne jegliche Information der Nachbarschaft. Nur durch Zufall haben die Anrainer vom Vorhaben der A1 Telekom Austria in der Sternwartestraße 74 erfahren und setzen
sich nun zur Wehr.
Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 1996 ist die Errichtung von Handymasten nach Auskunft der MA 37 laut Bauordnung bewilligungsfrei. Das Cottage ist jedoch eine Schutzzone, eine Baubewilligung musste beantragt werden, die auch erteilt wurde – sehr zum Unverständnis der Anwohner.
„Es handelt sich um einen Mast, der 27 Meter hoch ist. Das ist ein ‚Un-Denkmal‘, das hier errichtet wird. Darüber hinaus ergeben sich Einflüsse auf die Gesundheit der Bewohner“, empört sich Wolfgang Forster, der gemeinsam mit anderen Anwohnern die Telekom und die zuständigen Stadträte zur Information und Einbeziehung der Bürger aufgefordert hat.
Zur Bauverhandlung waren die russische Botschaft und die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) als Eigentümer der Sternwarte geladen – andere Anrainer wurden nicht informiert, da sie nicht innerhalb von zwanzig Metern neben dem geplanten Mast wohnen und somit nicht als direkte Partei gelten. Es besteht laut Forster der Eindruck, dass durch die Auswahl des Standortes die Informationspflicht der ständigen Anrainer bewusst umgangen wurde, da diese rund vierzig Metern entfernt in der Littrowgasse leben. „Wir verstehen das Erfordernis technischer Einrichtungen und nützen diese. Die Methode des ‚dumm Sterbenlassens‘ funktioniert jedoch nicht mehr“, gibt sich Forster kämpferisch.
Von Seiten der Telekom heißt es, dass schon länger im Gebiet nach einem geeigneten Standort, der alle Voraussetzungen erfüllt, gesucht wurde und leider keine Alternative vorhanden war. Dennoch gibt man sich gesprächsbereit: „Es ist klar, dass Fragen aufkommen. Ein Gespräch mit den Bürgern ist bereits vereinbart“, erklärt Manfred Ruttner von der A1 Telekom Austria. Doch dafür ist es jetzt reichlich spät – das Fundament ist bereits betoniert.
Manuela Mähr
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