Geyergasse
Diskussionen rund um geänderte Verkehrsführung in Währing
Aufregung gibt es derzeit um die geänderte Verkehrsführung in und um die Geyergasse. Dort beklagen Anwohnerinnen und Anwohner das erhöhte Verkehrsaufkommen. Wie es zu der neuen Verkehrsführung kam? Die BezirksZeitung klärt auf.
WIEN/WÄHRING. Die ÖVP Währing kritisiert die Stadt Wien und die Bezirksvorstehung für die geänderte Verkehrsführung scharf. Bis zum August 2021 gab es im Gebiet Geyergasse drei Straßen, in denen man Richtung stadteinwärts fahren konnten.
Jetzt sind in zwei Straßen (Hockegasse und Wurzingergasse) Einbahnen stadtauswärts, eine Durchfahrt Richtung Gürtel und Stadtzentrum ist nurmehr durch die Geyergasse dort möglich. Das führt laut der Presseaussendung der ÖVP zu Unmut bei Bürgerinnen und Bürgern.
Doch warum wurde die Verkehrsänderung vollzogen? Und warum gibt es an den Stellen keine Verbesserungen, so wie es die ÖVP in ihrer Presseaussendung fordert? Die BezirksZeitung hat bei den Verantwortlichen nachgefragt.
Der Stein des Anstoßes
Bis zum August 2021 waren die Wurzingergasse und die Hockegasse keine Einbahnstraßen. Gerade die Wurzingergasse ist relativ schmal, besorgte Anrainerinnen und Anrainer berichteten der Bezirksvorstehung etwa von Ausweichmanövern über den Gehsteig.
Auch die MA 46 kam zu der Erkenntnis, dass die damalige Situation so nicht weiter tragbar war: "Die Wurzingergasse war zu schmal für Gegenverkehr, da auf einer Seite eine Parkmöglichkeit bestand. Das führte in der Vergangenheit in der Wurzingergasse und vor allem bei der Einfahrtsituation zur Pötzleinsdorfer Straße – durch Zurückschieben von Fahrzeugen auf den Gleisen der Straßenbahn – zu gefährlichen Situationen", heißt es von der MA 46. Daher entschloss man sich für die neue Einbahnregelung.
ÖVP-Vorschläge nicht zielführend
In der Presseaussendung der ÖVP wird die Stadt Wien stark kritisiert. "Mehr als 120 BürgerInnen schlagen Alarm – Stadt Wien und Grün-BV Nossek verweigern Unterstützung", so der Titel. Laut ÖVP wurden Vorschläge der Mobilitätskommission vorgelegt. Die Vorschläge sollen jedoch relativ kurzfristig vor der Sitzung der Kommission übermittelt worden sein. Nichts desto trotz hat die MA 46, die selbst an der Sitzung teilnahm, eine Stellungnahme abgegeben.
Demnach wären die eingebrachten Vorschläge nicht zielführend gewesen: "Die Vorschläge ändern nichts an der Situation, dass die Wurzingergasse zu schmal ist und es zu gefährlichen Situationen durch das Zurückschieben von Fahrzeugen kommen kann." Außerdem gab es eine Verkehrszählung in der Geyergasse im November 2021. Insgesamt 886 Fahrzeuge wurden an Spitzentagen gezählt, mit einem Maximum von 103 Fahrzeugen in der Stunde. Eine Straße gilt bei Verkehrsplanern dabei als "Nebenstraße" bei einem maximalen Verkehrsaufkommen von 3.000 Fahrzeugen pro Tag.
Verkehrssituation entschärft
Bezirksvorsteherin Silvia Nossek betont, dass ihr die Anliegen von jeder und jedem im Bezirk wichtig sind. Dass Anliegen der Anwohnenden der Geyergasse in der Bezirksvorstehung nicht gehört würden, wurde bereits dementiert.
Für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Wurzingergasse wurde die Situation entschärft, worüber sich Nossek freut: "Ich bin sehr froh, dass die gefährliche Situation an der Ecke Pötzleinsdorfer Straße – Wurzingergasse entschärft wurde. Und ich verstehe, dass Änderungen immer auch Irritationen auslösen. Das nehme ich ernst und deswegen haben wir die neue Situation im Umfeld auch nochmal prüfen lassen. Aus heutiger Sicht ergibt sich daraus kein Handlungsbedarf.“ Sie verweist aber darauf, dass es noch weitere Maßnahmen zur Bewertung der Verkehrssituation geben wird. Etwa eine mobile Tempomesstelle, die in der Geyerstraße aufgestellt werden wird.
Warum die Presseaussendung der ÖVP Fragen aufwirft ließt du hier:
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