Orthopädisches Krankenhaus Gersthof: Das Ende von einer Institution
Mit der orthopädischen Klinik schließt eine Gersthofer Institution. Welche Zukunft haben Park und Gelände?
HERNALS/WÄRHING. Das orthopädische Krankenhaus gehört zu den stilprägenden Gebäuden Wiens. Es vereint Elemente des Jugendstils, der Art Déco und des expressiven Stils. Nicht umsonst ist es denkmalgeschützt.
Mit der Wiener Spitalsreform 2030 ist das Ende der Einrichtung besiegelt. Die in Gersthof vorhandenen medizinischen Einrichtungen werden zukünftig in das Krankenhaus Nord integriert. Wann dies genau geschieht ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar, da sich die Eröffnung des neuen Krankenhauses dauernd verschiebt. Eigentlich hätten die ersten Patienten Ende 2018 dorthin übersiedeln sollen. Nun rechnet der Krankenanstaltsverbund KAV mit einer Eröffnung im Sommer 2019.
Vollbetrieb bis zum Ende
Bis zur endgültigen Übersiedelung läuft der Vollbetrieb im orthopädischen Krankenhaus weiter. Und doch ist das Ende der an der Bezirksgrenze von Währing und Hernals gelegenen Einrichtung absehbar. Die Hernalser Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer hat darüber gemischte Gefühle. "Man setzt im Wiener Gesundheitswesen auf Zentralisierung. Das verstehe ich alles," sagt sie, "aber in unserer Gegend, also Währing und Hernals, existiert nun eine medizinische Ressource weniger. Das wird man merken. Es ist vieles im Umbruch."
Über die Gestaltung dieses Umbruchs wird schon seit einiger Zeit diskutiert. "Für das Areal sind derzeit Abstimmungen im Laufen," heißt es dazu aus dem KAV. "Hier sind sowohl die zuständigen Stellen der Stadt Wien als auch der Bezirk eingebunden."
Keine Sozialprojekte
Ein Vorschlag kam von den Hernalser Grünen. Sie wollten ein gemischtes Wohnheim für junge und alte Bewohner im Klinikgebäude errichten. Auch die Währinger Bezirksvorsteherin Silvia Nossek war von der Idee angetan. Inzwischen scheint diese Idee vom Tisch zu sein. Stattdessen sollen Wohnungen im Klinikgebäude und auf dem Areal errichtet werden. "Im denkmalgeschützten Spitalsgebäude sollen frei finanzierte Wohnungen entstehen", so Nossek. "Auch geförderte Neubauwohnungen sind geplant."
Schon länger fordert Nossek, dass die Stadt Wien die Eigentümerin des Geländes bleiben und nur das Baurecht an mögliche Bauträger vergeben soll. Der Vorteil: Die Stadt Wien behält die langfristige Kontrolle über das Areal. "Es ist nun relativ fix, dass das Krankenhaus im Baurecht vergeben und nicht verkauft wird.", so Nossek. Damit scheint diese Forderung erfüllt worden zu sein. Auch Ilse Pfeffer zeigt sich den "Umständen entsprechend" zufrieden. "Es war einmal angedacht, eine Begegnungszone im Erdgeschoss zu errichten. Aber es werden wohl nur Wohnungen werden. Dann soll es so sein."
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