Währing: Klimaschutzpreis für das Bioparadeis
Die Einkaufsgemeinschaft versorgt von Gersthof aus 60 Mitglieder und deren Familien.
WÄHRING. Das "Bioparadeis" wurde 2007 gegründet und hat ihren Sitz in der Bäckenbrünnlgasse 9 im 18ten. Die Idee hinter dem Verein ist überzeugend: Personen legen ihre Einkäufe zusammen und kaufen gemeinsam direkt bei heimischen Produzenten in unmittelbarer Nähe ein. "Die ausschlaggebende Motivation hat ihren Ursprung in der Kritik an der industrialisierten Lebensmittelmassenproduktion und dem Handelssystem", erklärt Isabelle Schützenberger.
Sie ist seit sechs Jahren im "Bioparadeis" mit dabei. "Das bedeutet, dass wir nicht nur gesunde, regionale und saisonale Lebensmittel direkt vom Produzenten kaufen, um daheim dann gut zu essen. Es bedeutet auch, dafür faire Preise zu zahlen, um die kleinen Betriebe damit zu erhalten und zu fördern. Dadurch drücken wir Wertschätzung für die Lebensmittel und die bäuerliche Arbeit aus." Mitmachen und Mitglied werden kann jeder, der Interesse für biologisch produzierte Lebensmittel hat und ein bisschen Zeit und Engagement mitbringt. Die Initiative ist selbstverwaltet, basisdemokratisch und nicht gewinnorientiert organisiert.
Gemeinsam anpacken
"Das Obst und Gemüse kommt direkt unverpackt in Kisten und meist in großer Menge, damit es sich auch auszahlt. Das hilft, den Verpackungsmüll zu vermeiden", so Schützenberger. Ausgepackt und im Lager eingeräumt wird von denen, die sich zum Dienst gemeldet haben. Freiwillig, denn das gehört hier zum Konzept. "Jeder bringt sich und seine Fähigkeiten mit ein", so Schützenberger.
Damit die Mitglieder aber auch wissen, woher die Lebensmittel kommen, veranstaltet das Bioparadeis auch "Speisereisen" zu den Produzenten. Da sieht man Lebensmittel dann plötzlich mit ganz anderen Augen. Auch für das "Einkaufen" der Waren im Lager gibt es eigene Regeln: Die Abrechnung im Bioparadeis erfolgt nämlich bargeldlos. Die Mitglieder können sich ein Einkaufskonto einrichten, indem sie im Voraus einen Geldbetrag auf das Vereinskonto überweisen, auf ihrem Kontoblatt notieren und dort ihre Einkäufe einfach abbuchen. Über diese Einlagen werden die gemeinsamen Einkäufe bei den Produzenten finanziert. Das Kontoblatt eines jeden Mitgliedes liegt im Bioparadeis auf und muss jeweils selbst geführt werden.
Dreh- und Angelpunkt
Schließlich ist das Bioparadies kein Geschäft, in dem man "einkauft". Es geht um mehr: "Ganz wesentlich ist, dass hier Konsumgewohnheiten Schritt für Schritt verändert werden können und Wissen gemeinsam gesammelt wird", so die freiwillige Mitarbeiterin. "Denn unser Verein ist durch ihre Organisationsform nicht nur Lebensmittellager, sondern auch sozialer Treffpunkt. Die Mitglieder nehmen auch Informationen und Erfahrungen mit nach Hause", erklärt Schützenberger.
Mehr Infos auf www.bioparadeis.org
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