Bachforelle in der Ybbs vom Aussterben bedroht
Was heuer der Badegäste Freude war, hat dem Bachforellenbestand der Ybbs weiter zugesetzt.
WAIDHOFEN/YBBSTAL. Die Hitzeperioden des Jahrhundertsommers 2015 haben die Wassertemperatur unseres ansonsten kühlen Voralpenflusses flächendeckend jenseits der 22-Grad-Marke steigen lassen. Mit dramatischen Folgen für die heimischen Bachforellen.
Rückgang um 75 Prozent
"Die Lage ist dramatisch. Der Bestand der Bachforellen ist in den letzten fünf Jahren im nahezu gesamten Flusssystem um 75 Prozent zurück gegangen", ist Leo Hochpöchler vom Verein "Rettet die Ybbsäsche" entsetzt.
"Überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen durch das Klima und durch Abholzungen entlang des Flusses sind möglicherweise für den Rückgang des Fisches verantwortlich", vermutet Hochpöchler. Hinzu kommen Fluchtstress durch Badegäste und regulierte/monotone Flussabschnitte, die zu einer Steigerung der Krankheitsanfälligkeit der Forellen führen, stellten Experten fest.
Rettung für Bachforellen
"Wichtig ist es, den Beschattungsgrad entlang der Ybbs zu erhalten", appeliert Hochpöchler an die Grundbesitzer. "Und Bachforellen einzusetzen, die im Gewässersystem der Ybbs produziert wurden", fügt er hinzu.
Einen Lösungsansatz zur lokalen Erbrütung eines bodenständigen Fischbestandes hat Patrick Schmidtkunz vom Gut Hohenlehen mit den Projekt FISCH:REICH. "Es beinhaltet neben der Speisefischproduktion auch eine Aufzucht zertifizierter, lokaler Bachforellen", so Schmidtkunz. Der Verein „Rettet die Ybbsäsche“ ist zuversichtlich, dass auf Basis des erfolgreichen Äschenprojektes auch Lösungsansätze für die Erhaltung des Bachforellenbestandes an der Ybbs gefunden werden. „Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen und nichts unversucht lassen!“, so Obmann-Stellvertreter Leopold Hochpöchler.
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