"Die HAKs müssen den Wandel in der DNA haben"
LINZ. Österreichs Handelsakademien und Handelsschulen verloren in zehn Jahren 16 Prozent der Schüler. Wie wird der Schultyp attraktiver und zukunftsfit?
Diese Fragen erörterte gestern Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SP) mit Wissenschaftern und Firmen-Chefs bei einer von den OÖN moderierten Diskussion in Linz. Anlass war die Tagung von 140 HAK-Direktoren und Inspektoren aus Österreich.
Digitale Eliten werden in Zukunft die Märkte beherrschen, die digitalen Analphabeten seien Verlierer, sagte Gerhard Hörhan, Gründer der Investment-Punk-Academy: "Nur wenn die Schulen ihre Schüler darauf vorbereiten, werden sie erfolgreich sein."
HAK-Absolventen sind das vielfach auch jetzt. "Sie sind gut zu vermitteln", sagte AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer. Differenzierter ist die Situation bei den Handelsschülern. Sie finden zwar Arbeit: "Aber meist nicht in dem Bereich, für den sie ausgebildet wurden. Die HASCH sucht nach ihrer Identität."
Dem pflichtete Ministerin Hammerschmid bei. "Wir müssen Handelsschule und Lehre neu denken." Sie nannte ein Beispiel aus Vorarlberg, wo eine Handelsschule in Kooperation mit Firmen Schul- und Lehrabschluss kombiniert. Sie lobte die Nähe von HAK und HASCH zur Wirtschaft. Das sollten die kaufmännischen Schulen nützen: "Sie müssen den Wandel in der DNA haben."
Für Georg Neuweg, Professor an der Kepler-Uni, geht die Zukunft der HAKs weg von der Spezialisierung: "Wir können immer schwerer voraussagen, welche Qualifikationen die Absolventen brauchen. Daher ist die beste Bildung jene, die die Schüler anpassungsfähig macht."
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