Lebensmittelverschwendung
Im Ybbstal gegen Verschwendung

Die Team Österreich Tafel vom Roten Kreuz in Kematen teilt übriggebliebene Lebensmittel aus. | Foto: Fotos: Bohlheim/RK
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  • Die Team Österreich Tafel vom Roten Kreuz in Kematen teilt übriggebliebene Lebensmittel aus.
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Lebensmittelverschwendung: So werden Nahrungsmittel vor dem Wegwerfen im Ybbstal bewahrt.

YBBSTAL. Laut einer Studie des Ökologie-Instituts landen in Österreich jährlich 760.000 einwandfreie Lebensmittel im Müll. Im Ybbstal werden einige dieser Nahrungsmittel sinnvoller verwendet.

Die Team Österreich Tafel vom Roten Kreuz etwa gibt jeden Samstag ab 19:00 in Kematen Kisten mit Lebensmitteln für einkommensschwache Personen aus. Koordiniert wird die Ausgabe von Teamleiterin Christine Brandl vom Roten Kreuz: "Die Ausgabe in Kematen besteht seit rund zehn Jahren. Wir sammeln jeden Samstag am Nachmittag Lebensmittel von teilnehmenden Supermärkten und Bäckereien ein - von Ybbsitz über Waidhofen nach Böhlerwerk. Es sind fast alle Supermärkte dabei. Besonders Backwaren, aber auch Obst und Gemüse sind mit dabei, da diese Lebensmittel nicht über das Wochenende aufgehoben werden können." Die Art der Lebensmittel ist meist saisonal bedingt. "Vor kurzem bekamen wir Unmengen an Schoko-Nikoläusen oder Adventkalendern. Aber auch Erdbeeren und Spargel bekommen wir saisonal gespendet. Während der Lockdowns wurden etwa viele Erdäpfel geliefert, da die Restaurants geschlossen hatten", erzählt Christine Brandl.

Unterstützt wird sie dabei von 81 freiwilligen Mitarbeitern. Im Jahr 2022 konnten so 63.500 Kilogramm an Lebensmitteln abgegeben werden. Das waren rund acht Prozent mehr als 2021. Insgesamt konnten 14.429 Personen versorgt werden. Das war im Vergleich zu 2021 ein Anstieg von satten 39 Prozent. "Pro Woche kommen rund 120 Familien. In letzter Zeit merken wir, dass die Lebensmittelspenden weniger werden, etwa durch Apps wie "too good to go". Aber auch die Supermärkte kalkulieren immer besser", erzählt Christine Brandl.

Verkauf in Waidhofen

Aber auch der Waidhofner Sozialmarkt "soogut", Ybbsitzer Straße 7, bietet für alle Menschen mit geringem Einkommen qualitativ einwandfreie Lebensmittel. Für den Einkauf in soogut-Märkten wird ein Einkaufspass benötigt, den man beantragen kann, wenn man unter einer bestimmten Einkommensgrenze verdient. Üblicherweise werden die Produkte in den soogut Sozialmärkten um zwei Drittel günstiger angeboten. "Die Standorte in Amstetten, St. Valentin und Waidhofen versorgen fast 7.000 Menschen. 2021 konnten wir gesamt 2.500 Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung bewahren", erzählt Ursula Oswald vom soogut-Sozialmarkt: "Trotz der Teuerungen haben wir unsere Preise bisher nicht angepasst. Es trifft wieder einmal die Menschen am härtesten, die ohnehin schon mit wenig Geld auskommen müssen. Eine Erhöhung der Preise empfinden wir als unzumutbar. Selbstverständlich bedeutet dies für uns eine erneute Herausforderung. Denn wir selbst sind von der Teuerungswelle massiv betroffen und müssen den höheren Aufwand für unsere Transporte und den Energieverbrauch aufbringen. Für die Instandhaltung des soogut Sozialmarktes in Waidhofen freuen wir uns über Geldspenden."

Seit Beginn der Teuerungswelle und dem Bestreben, nachhaltiger zu agieren, sind die Sozialmärkte mit einem Rückgang der Warenspenden konfrontiert. Doch seit Dezember beobachtet die Amstettner Marktleiterin Yurdagül Sahin speziell in ihrer Region wieder ein höheres Warenaufkommen. Obst und Gemüse, Milchprodukte; Brot und Gebäck sind momentan im soogut Sozialmarkt in Waidhofen gut verfügbar. Geöffnet ist die Verkaufsstelle in Waidhofen am Dienstag und Freitag von 9:00 bis 12:00 Uhr. 
Vorwiegend freiwillige Fahrer holen täglich bei den umliegenden Handelsfilialen Waren ab, die für den Verkauf nicht mehr geeignet sind. Dabei handelt es sich um Produkte, die sich bereits nahe an der Mindesthaltbarkeit befinden, die nicht mehr in der Saison sind (jetzt aktuell die Weihnachtswaren), deren Mengen falsch bestellt wurden, etc. Die abgeholten Waren werden im soogut Sozialmarkt sortiert und aufbereitet. Mit neuen Preisen versehen, werden diese in die Regale geschlichtet.

Üblicherweise werden die Produkte in den soogut Sozialmärkten um zwei Drittel günstiger angeboten. Dadurch werden die Produkte für die Kunden leistbar und auch sie kommen in den Genuss eines Einkaufserlebnis.

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