Schnee
Lawinengefahr im Ybbstal
Update 9. Jänner: Die Lawinenwarnstufe in den Ybbstaler Alpen wurde auf 5 (sehr hoch) erhöht. In den Hochlagen muss mit spontanen Entladungen von trockenen Schneebrett- und Lockerschneelawinen gerechnet werden, die aufgrund der großen Schneemengen große bzw. sehr große Ausmaße annehmen können. Zudem ist auch in tieferen und mittleren Lagen mit spontanen Lawinen aus sehr steilen Hangbereichen zu rechnen. Ab sofort ist auch die Sandgrabenstraße in Hollenstein gesperrt.
Die tiefwinterliche Wetterlage mit den gewaltigen Schneemassen und starkem Wind führt derzeit vereinzelt zu Sperren und Behinderungen in den Skigebieten.
Warnstufe 4 im Ybbstal
Die Lawinengefahr in den Ybbstaler Alpen wurde als "hoch" (Warnstufe 4) eingestuft. "Am Königsberg wurde gemeinsam mit der Bergrettung ein Schneeprofil erstellt, und aufgrund der aktuelle Schneesituation die Lifte 2 und 3 für den Betrieb gesperrt", so Hollensteins Ortschefin Manuela Zebenholzer.
"Der freie Schiraum (auch im besonderen auf die Kitzhütte, Turnhöhe, "Milchkannelalm" usw.) ist für Tourengeher und Schneeschuwanderer gesperrt", fügt sie hinzu.
Im Skigebiet Forsteralm ist derzeit der Schlepplift 1a und der Übungslift in Betrieb.
Das Hochkar musste am Montag, 7. Jänner evakuiert werden, die Hochkarstraße bleibt zumindest bis Donnerstag, 10. Jänner, gesperrt.
Das Langlaufzentrum Hochreit ist derzeit nur mit Allrad oder Schneeketten erreichbar, vorübergehend werden aufgrund der Schneehöhe von 170 cm nur die Hausloipe und die Ablaß-Wildsattelloipe immer wieder neu gespurt.
Gefahrenbeurteilung laut Lawinenwarndienst NÖ
In den Ybbstaler Alpen und in der Rax-Schneeberggruppe herrscht weiterhin große Lawinengefahr. Weiterer Neuschnee sorgt für eine steigende Schneelast, womit spontane Entladungen in Form von trockenen Schneebrett- und Lockerschneelawinen aus den Hochlagen zu erwarten sind. Zudem sind mit etwas ansteigenden Temperaturen und mit dem Regen auch Nass- und Gleitschneeentladungen in tieferen und mittleren Lagen möglich. Entlang steiler Wald- und Wiesenbereiche können durchaus auch Straßenbereiche betroffen sein!
Im Tourenbereich ist die Situation derzeit überaus heikel, mit Sturm und Neuschnee finden sich in sämtlichen Expositionen frische Triebschneepakete, selbst bis in bewaldete Bereiche herab. Eine Schneebrettauslösung ist durch die Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers möglich bis wahrscheinlich. Zum Teil herrschen schlechte Sichtbedingungen!
Schneedeckenaufbau
In der Nacht auf Dienstag hat es nur wenig geschneit, in den vergangenen 24 Stunden wurden Neuschneezuwächse bis zu 40cm registriert. Seit dem Beginn des Niederschlagsereignisses stiegen die Pegel um bis zu 2m! Stürmischer Wind sorgt in den Hochlagen bis in den Waldbereich für mächtige, störanfällige Verfrachtungen, zudem wachsen die Wechten stark an. Einige registrierte spontane Lawinenabgänge unterstreichen die derzeit ungünstigen Verhältnisse. Weiche Einlagerungen, Graupelschichten, Übergangsbereiche zu Harschkrusten und eine bodennahe Schmierschicht sind die derzeitigen Problemzonen im Schneedeckenaufbau, der sich überaus ungünstig gestaltet. In den tieferen Lagen wird mit dem Feuchtigkeitseintrag (Regen, Erwärmung) die Schneedecke weiter destabilisiert, Nass- und Gleitschneeentladungen sind hier die Folge.
Tendenz
Die Lawinensituation spitzt sich mit weiteren intensiven Neuschneemengen (speziell in den Ybbstaler Alpen) und anhaltendem Sturm weiter zu!
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