Wirbel um FP-Sager
"Mein Kampf" - So reagieren die Waidhofner Parteien
Im Vorfeld der am 30. Jänner in Waidhofen/Ybbs stattfindenden Gemeinderatswahl sorgte ein Sager von FPÖ-Spitzenkandidat Josef Gschwandegger für Aufregung.
WAIDHOFEN/YBBS. Der Sager des FPÖ-Spitzenkandidaten gegenüber den Bezirksblättern sorgte zuletzt für reichlich Aufregung. In einem Word-Rap der Bezirksblätter gab er als letztes gelesenes Buch "Mein Kampf" an.
So denken die Kandidaten der anderen Parteien über diese Aussage.
Die Reaktionen der Parteien
Karl-Heinz Knoll (UWG): "Schrecklich. Ich denke hier würde auch nur dieses eine Wort reichen. Es ist mir unverständlich wie man eine derartige Aussage treffen kann. Ich habe es dann relativ spät gesehen in einem Post des Bürgermeisters. Bei einem Word-Rap denkt man zuerst an eine liebe Geschichte, an Fragen nach einer Superheldenkraft und ähnlichem. Und wenn ich zuletzt kein Buch gelesen habe, dann sage ich das auch so."
Martin Dowalil (FUFU): "Soll jeder seinen Wahlkampf gestalten wie er will, aber das geht eindeutig zu weit. Hoffentlich müssen wir uns nicht mit solchen Unmenschen wie dir im Sitzungszimmer wiederfinden. Wer solch eine Aussage tätigt ist entweder ein Schwachkopf oder ein Nazi. Wer sich dann auf Misinterpretationen und Falschmeldungen herausredet ist nur mehr ein Schwachkopf."
Werner Krammer (ÖVP) auf Facebook: "Tut mir leid, Josef Gschwandegger: "Mein Kampf" als zuletzt gelesenes Buch geht gar nicht."
Armin Bahr (SPÖ): "Lernen's Geschichte!" - nachdem der Spitzendkandidat der FPÖ als letztes Buch "Mein Kampf" gelesen hat, habe ich ihm nun neuen Lesestoff besorgt. Ganz ehrlich, das geht gar nicht! Oder will man mit so einem Mist provozieren?! Einfach unpackbar und untragbar!", so der SPÖ-Vizebürgermeister auf Facebook.
Dabei hält Armin Bahr ein Buch der österreichischen Zeitgeschichte hoch.
Matthias Plankenbichler (Grüne): "Er soll zurücktreten, wenn er im Geschichtsunterricht aufgepasst hat. Faschismus und derartige Ideologien haben bei uns keinen Platz."
Wolfgang Durst (MFG): wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.
Das sagt Josef Gschwandegger
In einer Presseaussendung von Josef Gschwandegger der FPÖ heißt es:
"Bezugnehmend auf die aktuelle mediale Berichterstattung möchte ich festhalten, dass ich die gegen meine Person erhobenen Anschuldigungen und Falschmeldungen auf das Schärfste zurückweise. Offensichtlich will man wieder einmal eine Woche vor einer Wahl in Niederösterreich mit Dreck werfen, um von den tatsächlichen Problemen - Stichwort Coronachaos - die Bürger abzulenken und versucht, eine Geschichte hochzuziehen, die keine ist. Das ist, wenn auch kein neues, dafür ein umso durchschaubareres Manöver. Ich habe das besagte Buch nicht und auch nie besessen. Der Versuch, mir hier einen Strick zu drehen, mag eine Woche vor einer Wahl aus der Sicht des erklärten politischen Gegners verständlich sein, ist aber dennoch unrühmlich und abscheulich.
Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang festzuhalten, dass ich die unfassbaren Menschheitsverbrechen und Gräueltaten der hinter diesem Buch stehenden Ideologie zutiefst ablehne."
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