Sonntagberg: Nur noch 48 Stunden zum Rekord
Der Countdown läuft: Waidhofner Stefan Wagner will einen Rekord brechen. So verbringt er die Stunden bis zum Start.
SONNTAGBERG. Radsportler Stefan „Steff“ Wagner überlässt nichts dem Zufall: Ein 15-köpfiges Team hat der 38-jährige Waidhofner um sich geschart, um am 28. April seinen großen Traum zu verwirklichen.
Rehe und Nutella
In 48 Stunden möchte Wagner 30.000 Höhenmeter auf seinem ultraleichten Rennrad zurücklegen und damit den Weltrekord des Amerikaners Craig Cannon knacken. Auserkoren hat er hierfür seinen Hausberg, den Sonntagberg. Er wäre damit der erste Mensch, der in 48 Stunden die magische 30.000-Höhenmeter-Grenze überschreitet und umgerechnet rund dreieinhalb Mal den Mount Everest hinaufstrampelt.
„Es ist vor allem eine Kopfsache. Ich kenne auf der 1,3 Kilometer langen Auffahrt mittlerweile jeden Stein. Ich werde versuchen, bis auf 10- bis 15-minütige Powernaps so gut wie nichts zu schlafen“, berichtet der Extremsportler.
Mentale Vorbereitung
Ständig wird ihn ein medizinisches Team mit Arzt, Physiotherapeut, Masseur und Radsportfreunden begleiten.
In den letzten 48 Stunden vor dem Start bereitet sich Stefan Wagner mit seinem Team vor allem mental vor. "Was bis jetzt nicht trainiert wurde, ginge auch in diesen 48 Stunden nicht mehr", so Trainer Gerald Demolski. Darum bleibt es bei kurzen Radstrecken und ausreichend Schlaf und flüssiger Ernährung. "Weil ich diese auch beim Rekordversuch zu mir nehme. Und zur Belohnung zwischendurch ein Löfferl Nutella", erklärt Wagner.
"Es wird mal was wehtun und es wird während des Rekordversuchs auch Tiefs geben", berichtet Physiotherapeut Andreas Rieder-Kromoser. Aber das schlimmste anzunehmende Szenario ist ein ganz anderes: "Ein Wildunfall ist das Schlimmste, was passieren kann. Bremsen bei 90 Stundenkilometern ist nicht möglich", so Waidhofner Stefan Wagner. "Aber nicht nur das. Auch das Nutella darf während des Rekordversuchs niemals ausgehen", ist sich das Team um Stefan Wagner einig.
Nachwuchsförderung
Den Weltrekordversuch am Sonntagberg stellt der Sportler in den Dienst der Radnachwuchsförderung. Der Reinerlös kommt dem Aufbau eines Radnachwuchsmodells unter dem Titel Youngstars zugute: „Wir möchten Kinder wieder vermehrt zum Radsport bringen. Für das Youngstars-Projekt konnte ich ehemalige Radgrößen wie Gerhard Trampusch, Stefan Kirchmayr oder Paco Wrolich gewinnen.“ Private und Betriebe können das Youngstars-Projekt unterstützen, indem sie beim Weltrekordversuch werben oder Auffahrten mit ihrem Namen sponsern.
Los geht es am Freitag, 28. April, um 15 Uhr. Am Sonntagvormittag will Steff Wagner, wenn alles nach Plan läuft, den Weltrekord erobert haben. „Ich hoffe, dass mich viele Radsportfans bei meinem Weltrekordversuch anfeuern und unterstützen. Wir haben uns auch ein tolles Rahmenprogramm für die Zuschauer ausgedacht. Der Sonntagberg wird glühen“, sagt Steff Wagner, der nach dem Weltrekordversuch bereits die nächsten Ziele im Auge hat: die Teilnahme am Glocknerman und an „Race Around Austria“.
Den derzeitigen 48-Stunden-Weltrekord hält Craig Cannon (29.623,3 Höhenmeter). Zuvor hatte der Österreicher Jacob Zurl die Bestmarke aufgestellt (28.789 Höhenmeter). Steff Wagner muss die 1,3 Kilometer lange Auffahrt auf den Sonntagberg 243 Mal bezwingen.
Veranstaltungstipp:
48-Stunden-Weltrekord-Versuch
Freitag, 28. April 2017, 15 Uhr (um 13 Uhr gemeinsame Auffahrt vom Gemeindeamt in Rosenau zum Startpunkt der Weltrekordversuchsstrecke)
Rahmenprogramm:
Freitag, 17 Uhr, Gasthaus Lagler: Filmvortrag von Stefan Schrenk über „Race Around Austria“,
das härteste Radrennen Europas
Samstag und Sonntag: Fahrrad-Testcenter von BMC und bimato sport
Sonntag: MAVIC Lounge
Sonntag, 15 Uhr: Finale
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