Morbus Parkinson: Mehr Lebensqualität dank Pumpentherapie

Patienten, bei denen Tabletten oder Tablettenkombinationen nicht mehr ausreichend wirken, kann durch eine Pumpentherapie geholfen werden. | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
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  • <b>Patienten, bei denen</b> Tabletten oder Tablettenkombinationen nicht mehr ausreichend wirken, kann durch eine Pumpentherapie geholfen werden.
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WELS. Parkinson zählt weltweit zu den häufigsten Nervenkrankheiten, in Österreich leiden bis zu 20.000 Menschen daran. Bei den Erkrankten zeigt sich das Leiden in Bewegungsstörungen, wie Zittern, Steifigkeit der Muskulatur und Verlangsamung der Bewegung. Parkinson ist eine langsam fortschreitende, degenerative Erkrankung des Nervensystems, die durch den Rückgang der Dopamin-produzierenden Zellen verursacht wird. Im fortgeschrittenen Stadium verursachen On- und Off-Phasen teils schmerzhafte Bewegungsstörungen. Anfänglich können Patienten durch entsprechende Medikation über Jahre ein Leben ohne wesentliche Einschränkungen führen. Im Laufe der Zeit nehmen die Bewegungseinschränkungen zu, die Medikamente müssen immer wieder neu an die Symptome angepasst werden.

On-Off-Phänomen im fortgeschrittenen Stadium

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung lässt die Wirksamkeit der Parkinson-Medikamente nach. Durch medikamentöse Wirkungsschwankungen kommt es zu Phasen guter Beweglichkeit (On-Zeit), die sich mit Off-Phasen mit schlechter Beweglichkeit abwechseln. „In den On-Zeiten können Überbewegungen, sogenannte Dyskinesien, auftreten. In Off-Zeiten hingegen können sich schmerzhafte Muskelkrämpfe, meist an den Füßen, die als Dystonien bezeichnet werden, zeigen“, erklärt Barbara Pischinger, Neurologin am Klinikum Wels-Grieskirchen, das Phänomen. „Die Lebensqualität der Patienten schwindet aufgrund dieser motorischen Fluktuationen zunehmend.“

Verbesserte Lebensqualität mit Pumpentherapie

Patienten, bei denen Tabletten oder Tablettenkombinationen nicht mehr ausreichend wirken, kann durch eine Pumpentherapie, die eine konstante Medikation ermöglicht, geholfen werden. „Durch die konstante Medikamentenabgabe werden die Betroffenen gleichmäßig über den Tag verteilt mit dem notwendigen Wirkstoff versorgt“, erklärt Pischinger. Dadurch lassen sich die Symptome der Wirkfluktuationen gut in den Griff bekommen. „Für die Patienten bedeutet das einen Wiedergewinn an Lebensqualität – sie können wieder aktiver am Alltag teilnehmen.“

Wie funktioniert die konstante Medikation?

In der Pumpentherapie stehen zwei Methoden zur Verfügung: „Die Apomorphin-Pumpe gibt den Wirkstoff subkutan, unter die Haut, ins Fettgewebe ab. Bei der Duodopa-Pumpe hingegen wird der Wirkstoff über eine durch die Bauchwand gelegte Darmsonde in den oberen Dünndarm abgegeben“, führt die Welser Parkinson-Spezialistin aus. Die notwendige kontinuierlich abgegebene Dosis wird auf der Pumpe individuell angepasst. Im Falle von auftretenden Off-Phasen können zusätzliche Einzeldosen gegeben werden. Welche Therapie die geeignete ist, hängt von der individuellen Situation des Patienten ab – von Alter, vorherrschenden Symptomen, Begleiterkrankungen, etc. „Als Anhaltspunkt für den richtigen Zeitpunkt der Pumpentherapie gilt die 5-5-2-Regel: Fortgeschrittenes Krankheitsstadium mit mehr als fünf Jahren Krankheitsdauer, mehr als fünf Parkinsonmedikamente pro Tag und mehr als zwei Stunden Bewegungseinschränkung pro Tag.“

Klinikum ist spezialisiertes Zentrum für Bewegungsstörungen

In spezialisierten Bewegungsstörungs-Zentren arbeiten Experten gemeinsam mit den Patienten an bestmöglichen Therapien: Am Klinikum Wels-Grieskirchen ist Barbara Pischinger eine der Expertinnen für Bewegungsstörungen. Sie begleitet Parkinson-Patienten in allen Stadien und kann seit der Einführung der Pumpentherapie sehr gute Erfahrungen damit verzeichnen. Seit 2014 ist die Spezialistin am Klinikum Wels-Grieskirchen tätig und hat hier das Zentrum für Bewegungsstörungen als Anlaufstelle etabliert.

Patienten, bei denen Tabletten oder Tablettenkombinationen nicht mehr ausreichend wirken, kann durch eine Pumpentherapie geholfen werden. | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
„Durch die konstante Medikamentenabgabe werden die Betroffenen gleichmäßig über den Tag verteilt mit dem notwendigen Wirkstoff versorgt. Dadurch lassen sich die Symptome der Wirkfluktuationen gut in den Griff bekommen“, so Barbara Pischinger, Abteilung für Neurologie, Klinikum Wels‐Grieskirchen. | Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen
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