Bei der FF Sattledt ist die Psyche der Lebensretter gefragt

Schwere Unfälle sind in Sattledt keine Seltenheit. | Foto: Laumat.at/Matthias Lauber
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SATTLEDT. A1, A8, A9, Voralpenkreuz, Tunnel – durch die Autobahn kommt der Freiwilligen Feuerwehr Sattledt eine ganz besondere Bedeutung zu. "Mit knapp 40 Autobahn-Kilometern sind wir eine der größten Autobahnfeuerwehren Österreichs", sagt Kommandant Gerald Lindinger. Durch die vielen Unfälle sind die Feuerwehrleute einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt. "Wir haben eine sehr hohe Häufigkeit wirklich schwerer Unfälle, weil durch das höhere Tempo das Unfallausmaß höher ist." Das Gesehene, Gehörte und auch Gerochene zu verarbeiten, fällt oft schwer. Nach einem Einsatz wird Wert auf Gespräche gelegt. "Ein paar unserer Kameraden sind speziell geschult. In kleinen Gruppen wird erzählt, wie man den Unfall mitbekommen hat. Für die einen ist es am schlimmsten, was sie gesehen haben, für andere wiederum, was sie gehört oder gerochen haben. Jeder nimmt einen anderen Eindruck mit", erzählt Lindinger. Besonders wichtig sei es auch, den jungen Kameraden zu zeigen, dass es nicht peinlich ist, wenn ein Einsatz Spuren hinterlässt. "Auch die, die schon lange dabei sind, reden darüber. Es ist ihnen nicht egal, was sie erlebt haben." In Sattledt ist es sehr wahrscheinlich, schon kurze Zeit nach dem Eintritt in den Aktivstand bei schweren Unfällen zu helfen. "Darum werden die Jungen im Vorfeld darauf vorbereitet. Wir besprechen mit ihnen anhand von Einsatzfotos, was sie alles erwarten können und wie man damit umgeht. Sie wissen auch, dass sie bei einem Unfall nicht bis nach ganz vorne gehen müssen." Sie können selbst entscheiden, "wie sehr sie helfen können. Auch im hinteren Teil des Einsatzgeschehens gibt es viel zu erledigen. Es gibt auch ältere Kameraden, die kein Blut oder tote Menschen sehen können." Zumindest eine kurze mentale Vorbereitungszeit gibt es: Die Schwere eines Unfalls ist den Kameraden zumeist vor dem Eintreffen klar. Die TRT-Gruppe (Technical Rescue Team) ist speziell für die Personenrettung nach schweren Verkehrsunfällen geschult.

Schwere Unfälle sind in Sattledt keine Seltenheit. | Foto: Laumat.at/Matthias Lauber
Gerald Lindinger, seit zehn Jahren Kommandant. | Foto: Laumat.at/Matthias Lauber
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