'Jeder kann Opfer von Trickbetrug werden'
Kürzlich haben in Wels die Trickdiebe zugeschlagen. Die Polizei warnt daher: Immer Augen auf!
WELS (nl). Ein Fall ereignete sich am 23. Februar: Zwei Frauen baten am Stadtplatz einen 78-jährigen Pensionisten mittels Gesten um eine Spende. Er übergab ein paar Münzen und sollte dann auf einer 'Spendenliste' unterschreiben. Diesen Moment nutzten die Frauen aus und stahlen ihm unbemerkt 160 Euro aus der Geldbörse. Wer etwas weiß, bitte der Polizei mitteilen! Tel.: 059 133 4192100. Aktuell passieren vermehrt Trickbetrugsfälle dieser Art, weiß der stellvertretende Welser Stadtpolizeikommandant, Christian Schuster. "Dass sich die Fälle explizit in dem Jahr verstärkt haben, kann man aber nicht sagen. Kriminaltaten wie diese treten periodisch auf. Trickbetrüger kommen und gehen." Das erschwert auch die Suche nach den Tätern. Außerdem gibt es oft keinen Beweis: "Die Täter arbeiten nicht alleine. Das Diebesgut landet schnell in den Händen des Nächsten. Im Nachhinein ist es schwer zu sagen, wer beteiligt war", erklärt der Präventionsspezialist Ewald Kronawitter vom Landes-#+kriminalamt. Er kennt die Betrügermaschen: "Es gibt 1000 Tricks, wie ein Täter an ein Opfer herantreten kann. Die Betrüger sind gut geschult." In den aktuellen Fällen handelt es sich bei den Opfern meist um Senioren, treffen kann es jeden, meint er: "Gute Gelegenheiten sind altersunabhängig." Die Täter versuchen, die Opfer gezielt zu verwirren und diesen unaufmerksamen Moment zu nutzen. Er rät, aufmerksam zu sein und zu reagieren, wenn jemand auf Tuchfühlung geht: "Auch wenn wir hilfsbereit sind, gehen wir als Europäer eher auf Distanz. Die Alarmglocken sollten läuten, wenn uns ein Fremder zu nahe kommt." Dann sollte der Respektabstand eingefordert werden. "Als Faustregel gilt ein Handabstand." Generell heißt es: Augen auf! Frauen rät er, die Tasche mit der Hand zu schützen, den Männern die Brieftasche nicht in die Gesäßtasche zugeben und im Gedränge Acht zu geben: "Den Tätern signalisiere ich so 'Ich passe auf'."
Prävention ist gefragt
Sicherheitsreferent und Vizebürgermeister Gerhard Kroiß will auf Präventionsarbeit setzen: "Wichtig ist, die Bürger zu warnen. Ich werde diesbezüglich mit der Polizei Kontakt aufnehmen. Handelt es sich bei den Opfern vorrangig um Ältere, könnte man über die Verbände informieren." Auch die Videoüberwachung könne in diesen Fällen nicht weiterhelfen. "Es handelt sich um Echtzeit-Bilder. Das heißt, die Kamera müsste zufällig direkt auf Opfer und Täter gerichtet sein", erklärt Schuster.
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