Wimpassing: Anrainer leiden täglich unter 12.000 Fahrzeugen
Bewohner machen mobil, um ihre Wohngegend vom Verkehr zu entlasten.
WELS. Montagabend, 17 Uhr: bei einem Lokalaugenschein an der Kreuzung Albrecht- und Primelstraße ist das Verkehrsaufkommen gerade jetzt zur Stoßzeit besonders hoch. Im Laufe eines Tages sollen 12.000 Fahrzeuge die Wohngegend passieren. Unter ihnen auch zahlreiche Lkw, die in der engen Kurve zurücksetzen müssen oder einfach die Gegenfahrbahn schneiden. Zu den Hauptverkehrszeiten und an Wochenenden kommt der Verkehr hier oft zum Erliegen. Rückstau im Wohngebiet liegt für die Anrainer an der Tagesordnung. Ein Großteil der Autos, die sich jetzt in oder aus Richtung B1 durch das Nadelöhr Gasslviadukt schieben, hat auswärtige Kennzeichen. Grieskirchen, Eferding, Linz-Land und hauptsächlich Wels-Land. "Genau das ist das Problem, wir werden von den Umlandgemeinden als Umfahrung für die Welser Innenstadt missbraucht. Die Welser selbst nutzen unsere Straße, um schnell zu den Einkaufszentren im Westen zu gelangen", erklärt Norbert Weidinger von der Bürgerinitiative Wimpassing. Durch das im Bau befindliche Sportzentrum wird sich die Situation noch verschlimmern, befürchten die Anrainer. Hier wird täglich trainiert, zudem soll das Stadion auch für Events genutzt werden. Etwas weiter nördlich kennt auch Bernhard Obermair die Situation. Ein Großteil des Verkehrs passiert in weiterer Folge auch seinen Gasthof in der Wimpassingerstraße. Vor allem Lkw nutzen diesen Weg, um Betriebe im angrenzenden Gewerbegebiet beliefern zu können. Doch auch die Wimpassingerstraße ist für Schwerverkehr nicht geeignet. In der engen Kurve neben Obermairs Gasthaus bleiben die Lastwagen immer wieder stecken. Es gab bereits Schäden an Gartenzäunen und Hausmauern. Bei der Stadt Wels ist man sich der Verkehrsprobleme bewusst. "Im Bereich vom Gasthof Obermair wird es eine Gewichtsbeschränkung für Lkw geben, zudem ist eine Gehsteigverbreiterung für mehr Sicherheit im Gespräch", so FPÖ-Verkehrsstadtrat Gerhard Kroiß. Ein von der Bürgerinitiative gefordertes Lkw-Abbiegeverbot auf der B1 Richtung Wimpassing, wurde aber jüngst mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ im Gemeinderat abgelehnt. "Mit einem Linksabbiegeverbot allein ist das Problem nicht gelöst. Man würde den Verkehr nur in einen anderen Stadtteil verlagern", rechtfertigt Kroiß. Jetzt soll extern geprüft werden, welche Maßnahmen notwendig sind, um Wimpassing dauerhaft zu entlasten.
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