Digitales Lernen ist der neue Schul-Weg
In der NMS 6 Wels ist Unterricht mit Computer, Tablet und Smartphone schon selbstverständlich.
Digitales Lernen: Die Zukunft
WELS. Beamer, Whiteboards, Tablets, mobiles Internet: So sind die Klassenzimmer der Neuen Mittelschule 6 (NMS 6) Wels-Vogelweide ausgestattet. Denn gelernt wird in allen Klassen und Fächern digital mit Computern, Tablets und Smartphones.
Das sei ein Muss, sagt Schuldirektorin Henriette Steinauer, „wir sind im digitalen Zeitalter angekommen, und dem dürfen wir uns nicht verschließen.“ Laut Steinauer werden im Schuljahr 2017/18 der IT-Schwerpunkt zum dritten Mal und das digitale Lernen zum zweiten Mal umgesetzt.
"Wir sind im digitalen Zeitalter angekommen, und dem dürfen wir uns nicht verschließen".
Henriette Steinauer, Direktorin der NMS 6 Wels-Vogelweide
Die NMS 6 ist eine Daltonschule: Die Zehn- bis Vierzehnjährigen müssen selbstständig komplexe Denkaufgaben lösen. Die Lehrer vermitteln Grundkompetenzen durch eine allgemeine Einführung. Die Schüler müssen dann Fragestellungen nach vorgegebenen Kriterien analysieren, interpretieren und die Lösung begründen, so die Direktorin. Damit erfolgt auch die Leistungsbeurteilung. Die sogenannte 4.0-Skala enthält Lernziele und verschiedene Qualitätskriterien in den einzelnen Stufen. Die Skala wird in das bekannte Schulnotensystem übergeleitet. Den Verlockungen der Sozialen Medien müssen die Kinder im Unterricht widerstehen, so Steinauer. Die Lehrer können jederzeit zentral auf die Computer und Tablets der Schüler zugreifen und so den digitalen Lernfortschritt überwachen. Der Internetzugang wird durch mobiles WLAN gesteuert: Die Pädagogen kommen mit dem Router in die Klassen. Sobald die Kinder den sicheren Umgang mit digitalen Medien und Geräten erlernt haben, dürfen sie die Tablets auch mit nach Hause nehmen. So können beispielsweise Hausübungen, aufgenommene Videos oder Dialoge sofort an die Lehrer übermittelt werden.
Änderungen im Schulalltag
Bei den Schülern der NMS 6 kommt die neue Art der Wissensvermittlung sehr gut an. „Durch das digitale Lernen hat der Unterricht eine kindgerechtere, modernere Form bekommen und wurde um technische Geräte erweitert“, fasst Steinauer die Veränderung des Schulalltages zusammen. Für Schularbeiten und Tests werden die Tablets noch nicht verwendet, das sei aber eines der nächsten Ziele, so die Direktorin weiter. Lehrkräfte werden auch in Zukunft benötigt, denn Schüler werden immer eine Anleitung durch Pädagogen brauchen. Dass Kinder im Unterricht und auch daheim vor dem Computer sitzen, sieht sie nicht als problematisch: Ob mit einem physischen oder digitalen Buch im Sitzen gelernt werde, sei egal. Ein Computer biete aber mehr Möglichkeiten.
Das digitale Lernen ist auch für den Welser SP-Bildungsstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer ein großes Anliegen: „Die Arbeitswelt der Zukunft ist digital“, so der Stadtrat, „es geht darum, dass die jungen Leute den richtigen Umgang mit Medien erlernen.“
"Es geht darum, dass die jungen Leute den richtigen Umgang mit Medien erlernen."
Johann Reindl-Schwaighofer, SP-Bildungsstadtrat
Digitales Lernen: Die Zukunft
Die NMS 6 wurde im aktuellen Schuljahr vom Land Oberösterreich als eine von vier NMS in OÖ für die Teilnahme am Pilotprojekt „Lift“ (lernen, inspirieren, fördern mit Tablet) ausgewählt. Damit soll eine neue Dimension des digitalen Lehrens und Lernens erreicht werden. Ziel des Projektes ist „ein individuell auf jedes Kind zugeschnittenes Lernen“, so der zuständige Landesschulinspektor Werner Schlögelhofer. Das Projekt wird von den zwei Pädagogischen Hochschulen und technisch von der Fachhochschule Hagenberg begleitet. Laut Schlögelhofer gibt es landesweit derzeit in 80 bis 90 Prozent aller NMS Informatik-Unterricht. Im Schuljahr 2018/19 wird in allen NMS die verbindliche Übung „Digitale Grundbildung“ eingeführt.
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