HBLFA Tirol
Eine Bank als Erinnerung an Kematen

Keine Schulbank, dafür aber ein massives Erinnerungsstück wurde an die Gemeinde übergeben. | Foto: privat
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  • Keine Schulbank, dafür aber ein massives Erinnerungsstück wurde an die Gemeinde übergeben.
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Es hätte eine große Feier werden sollen: der letzte Schultag der HBLFA Tirol am Standort Kematen. Denn dieser stellte gleichzeitig der Auftakt zur Übersiedlung in das derzeit wohl modernste und ansprechendste Schul- und Forschungsgebäude in den Weiler Rotholz in Strass im Zillertal dar.

Wie so vieles andere verhinderte das COVID-19 Virus dieses Vorhaben. Trotzdem hat sich die HBLFA Tirol nicht spurlos aus Kematen zurückgezogen. Zusammen mit dem hauseigenen Tischler Bruno Trenkwalder fertigten Schüler eine solide Sitzbank an, die Direktor Ronald Zecha dem Kemater Vizebürgermeister Klaus Gritsch und Amtsleiter Matthias Bachmann als Zeichen der weiteren Verbundenheit überreichte.

Die Wurzeln der Schule

... reichen in das Jahr 1958 zurück. Nachdem zuvor die ursprüngliche Höhere Landwirtschaftliche Schule von Seefeld nach Raumberg in der Steiermark übersiedelt war, gründeten weitsichtige Persönlichkeiten, darunter der damalige Agrarlandesrat Eduard Wallnöfer, Handelsminister Dr. Fritz Bock und Landwirtschaftsminister Franz Thoma die Schule in Kematen, damals noch als „Höhere Bundeslehranstalt für höhere Frauenberufe“.

Ausbauprozesse

Von Anfang an durchlief die neue Schule einen laufenden Erweiterungs- und Ausbauprozess. So ergänzen seit 1962 ein Schul- und Internatsgebäude das „Herrenhaus“. 1970 kamen eine zweite Lehrküche, ein Turnsaal und eine Erweiterung des Internats dazu. Letzteres wurde 1982/83 neuerlich durch einen Ausbau des Dachgeschoßes vergrößert und es wurde dazu ein eigener Studierraum geschaffen. Ein nächster Bauabschnitt brachte der Schule im Jahr 1990 ein neues Wirtschaftsgebäude. In der Folge kamen in einem Dachgeschoßausbau Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht und eine Bibliothek dazu. Der Bau eines Schutzraumes und die dazugehörige Überbauung gaben dem Gebäude die heutige Form.

Die Flaggen wurden eingeholt – die HBLFA Tirol übersiedelte von Kematen nach Rotholz. | Foto: Hassl
  • Die Flaggen wurden eingeholt – die HBLFA Tirol übersiedelte von Kematen nach Rotholz.
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Zusammenführung

Im Jahr 2016 wurde die Schule mit der damaligen Bundesanstalt für alpenländische Milchwirtschaft (BAM) zur „Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt in Tirol für Landwirtschaft und Ernährung sowie Lebensmittel- und Biotechnologie“ zusammengeführt. Dies war auch der Startschuss für den nächsten Erweiterungsprozess: In Rotholz, gegenüber von Jenbach gelegen, wurde ein neues, top modernes Forschungs- und Bildungsgebäude errichtet. Dieses bietet Platz für ein freiwilliges Internat mit 200 Betten, die Forschungs- und Serviceeinrichtung und die Schule der HBLFA Tirol, die ab Herbst neben dem klassischen Zweig „Landwirtschaft und Ernährung“ auch den Fachbereich „Lebensmittel- und Biotechnologie“ führt.

Saal Kematen

Auch wenn die Schule Ende August ihren Standort in den Bezirk Schwaz verlegt und dort zusammen mit der Tiroler Fachberufsschule für Milchtechnologie der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Rotholz und dem eigenen Forschungsbereich einen einzigartigen landwirtschaftlichen Bildungscampus bildet, wird sie ihre Wurzeln in Kematen in bester Erinnerung behalten. Äußeres Zeichen dafür ist, dass Direktor Zecha den größten und schönsten Unterrichts- und Tagungsraum „Saal Kematen“ nannte und damit zumindest symbolisch ein Stück des alten Standorts in die neue Heimatgemeinde Strass im Zillertal mitgenommen hat.

Keine Schulbank, dafür aber ein massives Erinnerungsstück wurde an die Gemeinde übergeben. | Foto: privat
Die Flaggen wurden eingeholt – die HBLFA Tirol übersiedelte von Kematen nach Rotholz. | Foto: Hassl
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