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Stubaitalbahn bis Gries im Sellrain

Dem Fahrgast "entrollt" sich auch auf der heutigen Trasse über Mutters ein landschaftlich herrliches Bild! | Foto: Hassl
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  • Dem Fahrgast "entrollt" sich auch auf der heutigen Trasse über Mutters ein landschaftlich herrliches Bild!
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  • hochgeladen von Manfred Hassl

Über die Pläne für den Ausbau der Stubaitalbahn bis ins Tiroler Oberland, über die die "Innsbrucker Nachrichten" im Jahr 1908 berichtet haben, wurde bereits informiert (Bericht siehe  https://www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge/c-lokales/die-stubaitalbahn-im-jahr-1908_a3194889 ). Im Jahr 1914 befasste sich der "Allgemeine Tiroler Anzeiger" mit diesem Thema. Diesmal sollte ein Ausbau bis Gries im Sellrain stattfinden.

Am 14. Mai 1914 berichtete die Zeitung unter dem Titel "Bau der Stubaitalbahn bis Gries im Sellrain" folgendes (Originaltext, Zwischentitel wurden zwecks besserer Lesbarkeit frei eingefügt):

"Zum Bau der Stubaitalbahn über das südwestliche Mittelgebirge schreibt man uns: Die Verwirklichung dieses Baues ist wieder um einen Schritt näher gerückt. Nunmehr liegt eine Projektstudie hierüber, ausgearbeitet von der Bauunternehmung Ing. Josef Riehl, vor. Nach dem technischen Berichte wurden schon nach Öffnung der Stubaitalbahn Bestrebungen rege, das schöne, stark bevölkerte südwestliche Mittelgebirge Innsbruck mit den Orten Götzens, Birgitz, Axams und Grinzens dem Verkehrsgebiete der Stubaitalbahn durch den Bau einer von dieser abzweigenden Flügelbahn anzugliedern und so eine Bahnverbindung mit Innsbruck zu schaffen, welche im Interesse der Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen vorgenannter Orte zur Landeshauptstadt als äußerst erstrebenswert zu bezeichnen ist.

Weiterführung bis Gries

Diesen Wünschen nach Verkehrsverbesserung mit Innsbruck schlossen sich auch die Bewohner des Sellraintales an und befürworteten die Weiterführung dieser Flügelbahn bis nach Gries im Sellrain. Die Abzweigung von der Stubaitalbahn ist in der Ortschaft Natters, beziehungsweise in der dortigen Haltestelle gedacht. Von hier geht sie, den Gigglberg durchbrechend, über die Geroldsmühle, die Götzner Hochebene, berührt die Orte Götzens, Birgitz, Axams, Grinzens und von hier weiter über Rothenbrunn bis zur Endstation Gries.

Kostenvoranschlag

Stationen und Haltestellen sind in Aussicht genommen: In Natters zwischen Götzens und Birgitz, Axams, Grinzens, Sellrain-Rothenbrunn und in Gries im Sellrain je eine Station, dann in Geroldsmühl und Inner-Grinzens je eine Haltestelle. Dieses generelle Projekt beruht nur auf topographischen Kartenstudien und sind die Baukosen mit beiläufig 3.700.000 Kronen veranschlagt.

Überlegungen

Die seinerzeit zu pflegenden Lokalerhebungen dürften jedoch zur Überzeugung führen, daß der Bau – mit der Abzweigung Mutters, wie eigentlich geplant – bis zur Ortschaft Axams viel billiger zu stehen käme.  Es entfielen größere Kunstbauten und es würden sich auch die Kosten für Grundablösung bedeutend reduzieren. Ein weiteres wichtiges Moment bei der Wahl der Abzweigung Natters oder Mutters muss hinsichtlich des Fremdenverkehrs in die Waagschale geworfen werden. Das schöne landschaftliche Bild kommt bei ersterer Abzweigung bei weiten nicht so zum Ausdruck, ja ein Teil davon geht gänzlich verloren, während bei letzterer Abzweigung daß prachtvolle Bild sich den Augen des Reisenden allmählich bis zur Gänze entrollt."

Dem Fahrgast "entrollt" sich auch auf der heutigen Trasse über Mutters ein landschaftlich herrliches Bild! | Foto: Hassl
Im "Allgemeinen Tiroler Anzeiger" war 1914 dieser Bericht zu finden. | Foto: Archiv Elisbeth Zorn
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