Erfolgsbilanz
Überwältigende Resonanz der Tiroler Barocktage

NovoCanto brillierte mit Musik von Händel – die Resonanz auf die Live-Streams war überwältigend. | Foto: privat
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  • NovoCanto brillierte mit Musik von Händel – die Resonanz auf die Live-Streams war überwältigend.
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Wer glaubt, dass soziale Netzwerke nur in die Jugendkultur gehören, der wurde durch das breite Streaming-Angebot regionaler Ensembles der Klassik-Szene während der letzten Monate eines Besseren belehrt. So auch bei den Tiroler Barocktagen in Götzens.

Selbst Sakralmusik, die im Besonderen von der Atmosphäre und dem Augenblick lebt, hat den Weg via Live-Stream in die Wohnzimmer, die Augen und Ohren, und bestenfalls auch in Seelen des Publikums gefunden.

Kein Pandemie-Opfer

Nach unzähligen Adaptionen und detailreichen technischen Planungen hatten sich die Verantwortlichen der Tiroler Barocktage dazu entschlossen, die diesjährige Reihe nicht der Pandemie zu opfern, sondern zeitgeistige Wege zu beschreiten, um den inzwischen überregionalen Rezipientenkreis mit drei Konzerten im Mai aus der Wallfahrtskirche Götzens zu bedienen. „Wir sahen es als Auftrag, fast Verpflichtung, unser so treues Publikum mit einem Live-Erlebniswert zu versorgen“, erklärt Cultura-sacra-Obmann Federico Zogg und ergänzt: „Wir konnten auch feststellen, dass alle Ausführenden bereitwillig die zum Teil mühsamen Sicherheitsmaßnahmen anstandslos mitgetragen haben, um die Möglichkeit zu erhalten, auch für sich selbst ein Konzerterlebnis zu generieren.“

Wolfgang Kostner war als küntslerischer Leiter rundum zufrieden. | Foto: privat
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Erwartungen übertroffen

Das Echo übertraf dann alle Erwartungen. Mit durchschnittlich 1.000 Video-Aufrufen in kürzester Zeit erfuhren die Konzerte eine enorme Resonanz und rechtfertigten jeglichen Aufwand. „Noch mehr motivieren die unglaublich zahlreichen, erfreulichen Feedbacks“, freut sich der künstlerische Leiter der Barocktage, Wolfgang Kostner. Auch wenn mehr Publikum als bei Live-Konzerten generiert werden konnte, so könne keine noch so aufwändige Übertragung die Live-Atmosphäre ersetzen, ist sich Kostner allerdings sicher. Es würden wesentliche Parameter der Konzertkultur fehlen: Die Einmaligkeit des musikalischen Augenblicks im entsprechenden Raum, der Austausch zwischen Künstlern und Publikum oder die persönliche Begegnung. Dass der unikate Sakralraum der Wallfahrtskirche Götzens belebt sein will, sei ein weiterer Erfahrungswert.

Planungen für 2022

Das Auftaktskonzert am 17. Mai gestalteten das Vokalensemble NovoCanto und die Tiroler Barockinstrumentalisten mit jubilierender Musik von Georg Friedrich Händel. Am zweiten Konzertabend zu Pfingsten erweckten der Uni-Chor Innsbruck gemeinsam mit Tiroler Solostimmen und einem heimischen Barockorchester ein vergessenes Tiroler Oratorium aus dem Archiv-Schlaf, bevor im Finalkonzert italienische Barockmusik mit der Capella Claudiana erklang. Alle Streaming-Konzerte können über die Website von Cultura sacra (www.cultura-sacra.at) nachgesehen werden.
Bereits jetzt laufen die Planungen für die Tiroler Barocktage 2022, wenn die Wallfahrtskirche in Götzens im Mai wieder belebte Heimstätte der Barocktage sein soll und das Publikum in einen direkten Austausch mit dem Raum, der Musik und den Ausführenden treten möge.

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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