Wohnheim: Mutterer Ärger über Vorwürfe aus Natters

Bgm. Dr. Stefan Moisi, Natters
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Die Ausführungen des Natterer Bürgermeisters Dr. Stefan Moisi in der vorigen Ausgabe bleiben erwartungsgemäß nicht unwidersprochen. Der Graben zwischen den beiden Gemeinden wird in der Causa „gemeinsames soziales Kompetenzzentrum“ immer tiefer!

„Nicht nur die Herrn Baummüller und DI Raudaschl, sondern auch Bgm. Moisi war im Ausschuss der Periode 2004 bis 2010 nicht vertreten. Ich traue mich sogar zu sagen, dass er mit der Politik in diesem Zeitraum sehr wenig am Hut hatte, ansonsten sind für mich seine Unwissenheit und seine Fehldarstellung nicht nachvollziehbar,“ spielt Bgm. Hansjörg Peer auf die Kritik des Natterer Bürgermeisters an der eigenen Opposition sowie an den Ausführungen zur Sache an.

Weiter: „Dr. Stefan Moisi glaubt, die Wunschvorstellung der Gemeinde Mutters zur damaligen Zeit zu kennen, befindet sich aber darüber leider im Irrtum. Die Natterer Ausschussmitglieder der letzten Periode brachten kein akzeptables Ergebnis in der Schlossbuite auf die Reihe, was sie auch sehr ärgerte. Von Natterer Seite wurde der Standort Hinteranger ins Spiel gebracht. Die Gemeinde Mutters hat keine raumordnerischen Pläne für den Hinteranger in Auftrag gegeben, in welchen Teilflächen mit „Altenwohn- und Pflegeheim“ ausgewiesen wurden. Diese Sache wurde schon von unseren Nachbarn erledigt. Wenn der Standort Hinteranger nicht für das Altenwohn- und Pflegeheim angedacht war, warum hat uns dann der Verbandsobmann die genauen Quadratmeterpreise sowie die Kosten für die Erschließung genannt? Weiters lässt sich beim Tiroler Bodenfond wahrscheinlich sehr leicht erheben, was der Zweck des Ankaufes war. Aus den Protokollen geht dies deutlich hervor und ist für jedermann einsehbar!“

20 Jahre Taktieren
Es sei richtig, dass Mutters die Liegenschaft Pichl angesprochen hätte, so Peer weiter. Allerdings nur deshalb, weil man dem 20 Jahre langen Taktieren der Gemeinde Natters nicht mehr zusehen, sondern endlich eine Lösung für jene anbieten wollte, die sich schon sehr lange nach einem Wohnheim sehnen würden. Die Natterer Ausschussmitglieder seien befragt worden, ob sie sich ein Heim in zentraler Lage vorstellen könnten, zumal es in Natters zu keiner Lösung kommen würde!

Verwunderung
„Dr. Moisi hat wohlweislich nicht erwähnt, dass die Gemeinde Natters im Jahre 2005 eine Zusage zur finanziellen Beteiligung an der Muttereralmbahn gemacht hat, dieser Zusage aber nie nachgekommen ist,“ will Hansjörg Peer klarstellen. Dipl-Kfm. Dr. Hubert Klingan hat die Gemeinde Natters an diese Zusage erinnert und auch die Zahlung gefordert. Ich habe in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass es für die Gesamtsituation zwischen den Gemeinden, sprich in der Causa Altenwohn- und Pflegeheim, nur von Vorteil sein kann, wenn sich auch Natters an die Abmachungen hielte und der Zahlung nachkommen würde. Mich wundert natürlich sehr, wie Dr. Moisi davon sprechen kann, dass die MAB im April 2009 schon schwer angeschlagen war. Gerade mit Ende dieses Monats konnte die Bahn eine gute Bilanz legen!“

„Totaler Quatsch“
Auch Vizebgm. Gregor Reitmair zeigt sich nicht nur verwundert, sondern massiv verärgert: „Die Aussage, dass Mutters den Vorschlag für ein Heim in der Größe von 75 Betten gemacht hat, ist totaler Quatsch. Natters hat nach Sologesprächen und wiederum ohne Zutun von Mutters alleine mit einer Wohngenossenschaft bei der erwähnten Sitzung im April schriftliche Unterlagen vorgelegt – diese enthielten das Angebot der Wohnbaugesellschaft!“

Finanzielle Klarheit
Es sei erforderlich, endlich Klarheit über den Kaufpreis zu erhalten, so Reitmair weiter. Die Aussage, wonach Natters 316,- Euro pro m2 in der Schlossbuite bezahlt hätte, sei aufgrund der Unterlagen nicht nachvollziehbar. „Der Vertragsentwurf liegt uns mittlerweile vor – wenn er nicht mehr geändert worden ist, liegt der Preis bei ca. 220 Euro pro m2. Da Natters mit unserem Angebot von 200 Euro pro m2 nicht zufrieden war und auch dem Angebot von 238 Euro nicht zustimmte, wäre es jetzt höchste Zeit, dass endlich Klarheit über den Kaufpreis ins Spiel kommt.“ Die Rechnung sei einfach, so Reitmair weiter. Man müsse lediglich Einblick in die letztgültige Vertragsfassung bekommen, sodann die Kaufsumme durch die Gesamtquadratmeteranzahl dividieren und wisse, wie hoch der Preis wirklich liegt. Ausgehend von diesem Ergebnis sei man bereit, über den Preis zu verhandeln!

Innsbruck als Partner
Bgm. Hansjörg Peer sah sich in der Vorwoche auch mit Fragen konfrontiert, ob Mutters kein gemeinsames Heim mit Natters mehr bauen würde, weil „Natters mit der Stadt Innsbruck Gespräche führen würde“!

Hansjörg Peer: „Eine schriftliche Anfrage bei Dr. Stefan Moisi hat ergeben, dass er im Zuge eines familiär geführten Gespräches mit der Bürgermeisterin das Altersheim angesprochen hat, aber es gäbe nichts zu berichten. In der letzten Sitzung wurde erstmalig, ohne nur ein Wort zuvor mit uns darüber zu wechseln, plötzlich von einem 75-Betten-Heim gesprochen und auch nebenbei erwähnt, dass die Stadt ein Partner sein könnte. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, darüber in freudige Erregung geraten zu sein. Beide Gemeinden haben einen Bedarf von jeweils fünf bis acht Betten. Prognosen sagen, dass wir bis 2025 die Zahl verdoppeln, also gemeinsam zwischen 20 und 32 Betten benötigen würden. Ergo wäre noch ein Spielraum auf die angestrebten 45 verblieben!“

Auch den Standortvorteil will Peer nicht unerwähnt lassen. „Moisis Vorgänger als Bürgermeister, Luis Falschlunger, hat den Standortvorteil sehr wohl erkannt. Er meinte stets, dass Natters noch nichts haben würde und deshalb das Heim bekommen müsste!“

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