"Blackout"
Das passiert, wenn im Wienerwald der Strom ausfällt

- Die Neulengbacher Stadtgemeinde schaffte sich für den Ernstfall ein Notstromaggregat an.
- Foto: Neulengbach
- hochgeladen von Sebastian Puchinger
REGION WIENERWALD. Experten warnen vor einem Blackout. Die BezirksBlätter hörten sich um, ob der Wienerwald dafür vorbereitet wäre.
Was ist zu tun, wenn von einem Moment zum anderen plötzlich der Strom ausfällt? Die Angst vor dem Blackout, also einem Totalausfall, ist groß. Dennoch beruhigt der Neulengbacher Bürgermeister Jürgen Rummel im Gespräch mit den BezirksBlättern: "Die Gemeinden sind in Krisensituationen mehr als gefordert und die Gemeinde Neulengbach hat auch entsprechende Vorsorge getroffen."
Notstrom im Ernstfall
Man habe Notfallspläne im Bereich der kritischen Infrastruktur überarbeitet. "Für den Fall der Fälle ist es wichtig, die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten", weiß Rummel. Weiters müsse man somit auch die Abwasserbeseitigung, sprich Hebe- und Pump-Anlagen, mit Notstrom versorgen.
"Wir sind da"
Auch die Rettungsorganisationen bereiten sich auf den Ernstfall vor. So erklärt Daniel Rauchecker, Bezirksstellenleiter-Stellvertreter vom Roten Kreuz Neulengbach: "Wir haben uns auch ein Notstromaggregat angeschafft." Dennoch hoffe man darauf, dieses nie verwenden zu müssen.
Eigenverantwortung gefragt
Auch wenn sich die Rettungs- und Blaulichtorganisationen gut auf ein Blackout vorbereiten, ist für Jürgen Rummel klar: "Keine Gemeinde und auch keine Rettungs- oder Blaulichtorganisation kann im Ernstfall eine Versorgung aller Gemeindebürger stemmen." Daher bitten die Gemeinden darum, Eigenverantwortung zu ergreifen. "Es wird für uns darum gehen, die Kommunikation aufrechtzuerhalten und die Panikmache so gering als möglich zu halten." Man möchte die Zeit des Blackouts überbrücken und darauf hoffen, dass diese nicht zu lange andauert. "Normale Haushaltsvorräte bei sich daheim zu haben, macht jedenfalls Sinn."
So denken die Bürger
In der Theorie klingt es einfach: Genug Lebensmittel zu Hause einlagern, um mehrere Tage überbrücken zu können. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Die BezirksBlätter haben sich umgehört. So antwortet die Altlengbacherin, Doris Spreng: "Um ehrlich zu sein, habe ich bis vor Kurzem nichts davon gehalten, Lebensmittel zu horten. Mittlerweile sehe ich das aber anders. Ich habe Essensdosen daheim, um ein paar Wochen durchzukommen." Victoria Eder erklärt: "Ich habe eine kleine Wohnung ohne Speisekammer. Mein Kühlschrank ist zwar voll, dennoch bereite ich mich nicht auf einen Blackout vor." Aber wie groß ist denn nun eigentlich die Gefahr, dass es zu einem Blackout kommt? Jürgen Rummel meint: "Das kann man in Zeiten wie diesen definitiv nicht sagen, keiner kann in die Glaskugel schauen." Weiters hätte niemand vor einem Jahr an einen Krieg in Europa oder eine Pandemie gedacht. "All diese Spekulationen sind Kaffeesudleserei."


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