Baustelle Neulengbach
Existenzbedrohung im Bereich "Alter Markt"
Aufgrund der gesperrten Durchfahrt von der Hainfelderstraße Richtung B44, sind die Geschäftsleute im "Alten Markt" in ihrer Existenz bedroht.
NEULENGBACH. Ein Drittel Geschäftsentgang beklagen die Trafik, das Restaurant Weingartl und die Pizzeria bereits nach einer Woche.
"Wir werden wahrscheinlich einen, wenn nicht zwei, Mitarbeiter entlassen müssen. Nicht einmal die Fußgänger können von der Park & Ride-Anlage zur Trafik gehen, was viele Kunden, die Richtung Wien fahren, täglich gemacht haben",
so Peter Halmer, Eigentümer der Trafik. "Für das Geld, das wir dadurch verlieren, brauchen wir mindestens zwei Jahre, bis wir das wieder einholen. Wir haben Stammkunden, die bis zu 90 Jahre alt sind. Wenn sie keinen Parkplatz finden, kommen sie nicht mehr", so David Orsag, Betreiber des Restaurant "Weingartl". Ein zusätzlicher Wasserrohrbruch am Freitag, kurz vor dem Mittagsgeschäft, ließ die Situation für das Weingartl-Team so richtig schweißtreibend werden. Auch die Pizzeria hat um 30 Prozent weniger Abhol-Kunden.
Die Parksituation
Auf dem umfunktionierten Bus-Umkehrplatz gibt es keine Parkplatz-Kennzeichnung. Die kreuz und quer stehenden Autos verstellen freie Plätze, indem sie Durchfahrten blockieren. "Die ÖBB ziehen Falschparker nicht zur Rechenschaft, das ist nicht unsere Aufgabe, aber wir werden die Baustellenkennzeichnungen überprüfen", so Christopher Seif, Pressesprecher der ÖBB. Der Parkplatz ist Gemeindegrund. Laut Gemeinde wird an einer Lösung für den bis jetzt ungekennzeichneten Schotterparkplatz in der Hainfelderstraße gearbeitet.
Keine Informationen
Was den Geschäftsleuten und Anrainern besonders sauer aufstößt ist, dass sie keine Informationen von Seiten der Gemeinde bekommen haben. Eher zufällig, haben es manche erfahren und manche erst durch den Blick aus dem Fenster. "Wenn ich vorher gewusst hätte, dass über einen so langen Zeitraum die Kreuzung gesperrt wird, hätte ich im November niemanden mehr aufgenommen", so Halmer von der Trafik.
Zuständigkeitsbereiche
"Wir sind selbst sehr unzufrieden mit der Situation und versuchen zu vermitteln", so Jürgen Rummel, Stadtrat für Infrastruktur.
"Die Baustelle ist auf ÖBB-Grund und es ist eine ÖBB-Baustelle. Wir wurden für den 29. Jänner zu einer Verkehrsverhandlung eingeladen, wo der Plan vorgelegt wurde. Bereits am 3. Februar wurde mit den Arbeiten begonnen. Es gab keine Zeit zu informieren. Bei einer Gemeinde-Baustelle bekommen die Anrainer bis zu zwei Monate vorher Informationen von uns. Ich habe vollstes Verständnis für die Geschäftsleute. Wir hatten heute eine Besprechung. Nächste Woche soll es einen Termin mit den ÖBB geben. Wir versuchen mehr Informationen, auch bezüglich des Bauzeitenplans, zu bekommen",
so Rummel. Die ÖBB selbst, haben die Bauarbeiten an die Baufirma "Leyrer und Graf" übergeben. Die Verantwortung für die mangelnde Inkenntnissetzung der Anrainer und Geschäftstreibenden über Baubeginn, Umfang und Dauer ist noch nicht gefunden, genauso wie die Lösung bezüglich der Existenzbedrohungen.
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