Glaube: Von hier bis Afrika

NEULENGBACH (red). „Einer jungen Frau kamen die Freudentränen, als sie erstmals ihren geschriebenen Namen auf der Tafel erkannte. Denn das ist ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit“, beschreibt Regina Vogl eines der vielen kleinen Erfolgsbeispiele, die ihre Pfarre Neulengbach für die kenianische Partnerpfarre Doldol bisher ermöglichte.

Kreative Hilfe
Die Neulengbacher lassen sich viel einfallen, um der Pfarre Doldol zu helfen. „Aber wir helfen immer auf Wunsch, wir wollen nicht besserwisserisch sein“, betont die Pädagogin. „Die Menschen müssen uns selber sagen, was sie brauchen.“ Es gebe immer andere Notwendigkeiten: Einmal habe der Generator für die Wasserpumpe Priorität, dann Ziegen oder Blechdächer für das Sammeln von Regenwasser. Die Hilfe sei breitgestreut, auch Rückschläge seien dabei. Kürzlich zertrampelten etwa Elefanten, die wegen der Trockenheit auf der Suche nach Wasser waren, die Felder. Bildung sei besonders wichtig, sie ermögliche ein selbstbestimmtes Leben und Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Bereits 53 Kinder erhielten bzw. erhalten eine Schulpatenschaft – das heißt, die Neulengbacher zahlen Schulgeld, Kleidung und Essen.
Die Schüler schicken dafür immer ihre Zeugnisse. „Denn“, so Regina Vogl, „Transparenz ist ein wesentlicher Teil unserer Partnerschaft – das sind wir unseren Spendern schuldig.“ Auch die Projektfinanzierungen sind transparent. In Neulengbach selbst werden immer wieder Projekte wie beispielsweise die Muttertags- oder Erntedankaktion organisiert, um Geld für Doldol zu sammeln.

Pfarre Doldol
Die Pfarre Doldol wurde erst vor rund 25 Jahren gegründet, das Pfarrgebiet erstreckt sich über tausend Quadratkilometer und hat rund 17.000 Einwohner. Die meisten davon sind vom Volk der Masai, viele Nomaden. Hier sei ein richtiger Aufbruchsglaube zu spüren, so Vogl. Die Jugendlichen der 37 Pfarrstationen würden tagelang gehen, um an den Firmstunden teilzunehmen, schildert Regina Vogl das rege Interesse. Für die Pfarre ist die spirituelle Ebene besonders wichtig: So zeigt die Pfarre Neulengbach in der Fastenzeit einen Kreuzweg der Masai-Frauen, der mit Glasperlen auf Ziegenleder geschmückt wird.